Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Max

Mittwoch, 03. März 2021 - Dienstag, 09. März 2021

Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Hasel (Corylus)
Weidenkätzchen (Salix) beladen mit Pollen.

Pollensaison schaltet vorerst einen Gang runter – Erlenpollen fliegen aber weiter reichlich.

Besonders in Süd- und Westdeutschland verliefen die vergangenen Tage überwiegend freundlich und mild, weiter nach Norden war es auch länger trüb und entsprechend kühler. Man erinnere sich. Die Tage um die Wochenmitte der Vorwoche waren außergewöhnlich warm und sonnig. Daher konnte sich insbesondere die Erle richtig austoben und regional (nord- und mitteldeutsches Tiefland) hieß es daher: „Sie hat es schon wieder getan!“ Nach der denkwürdigen Erlenpollensaison des Jahres 2019 mit weit (!) überdurchschnittlichen Pollenkonzentrationen ging´s bereits dieses Jahr wieder zur Sache. An einigen Messstationen in den genannten Gebieten überstiegen die Erlenpollenkonzentrationen eines einzigen Tages die Werte des gesamten Vorjahres teilweise um das drei- bis sechsfache! Hätte es nicht die deutliche Abkühlung, ein paar Spritzer Regen und die dichten Wolken am Wochenende gegeben, dann… . Nicht ganz so wild, wie in Teilen des Nordens und der Mitte ging es insgesamt im Süden und Südwesten zu. Für starke Belastungen hat es aber in den letzten sieben Tagen bei Sonnenschein mehr oder weniger überall gereicht, sieht man von den höheren Berglagen einmal ab. Hier hatte der Temperaturinput bisher noch nicht gereicht, um die Erlenblüte in Gang zu setzten. Zwischen all dem Erlenpollen „versteckten“ sich zudem Haselpollen in mittlerer bis hoher Konzentration. Außerdem lebten Pappel-, Eiben- und Ulmenblüte in den milderen Regionen (Westen und Südwesten, später teils auch weiter im Osten und Norden) deutlich auf. Hinzu kamen Zypressenpollen in schwachen bis mäßigen Konzentrationen teils angeweht aus Frankreich oder – wie im Westen und Süden – teils auch „hausgemacht“. In geringen Konzentrationen wurden an einigen Messstellen zudem Ahornpollen und aus Frankreich verfrachtete Eschenpollen gemessen.

 

Die nächsten sieben Tage versprechen temperaturtechnisch allenfalls Durchschnittskost, sodass kein rasantes Ergrünen der Pflanzenwelt zu erwarten ist. Auch der Pollenflug verläuft bei den prognostizierten Temperaturwerten in „normalen“ Bahnen – wilde Ausbrüche, wie bei der Erle stehen nicht bevor. Kommen dann im Verlauf der neuen Woche sogar Niederschläge hinzu, wie einige Wettermodelle vorschlagen, wird es tendenziell eher ruhig zugehen beim Pollenflug.

 

Die Haselpollensaison (Corylus) ist aktuell am Abflauen, wenn man von den kühlsten Ecken des Landes und den Gebirgen einmal absieht. Daher bleiben, in Zusammenhang mit den zurückgehenden Temperaturen, die Pollenkonzentrationen der nächsten Tage immer häufiger schon auf geringem Niveau stecken. Mit dem Sonnenschein am Wochenende kann es nach Norden und Osten hin, sowie in den mittleren Höhenlagen der Gebirge generell auch noch für höhere Werte reichen.

 

Die Erle (Alnus) hat nach ihrem fulminanten Auftritt in der letzten Februarwoche schon viel von ihrem allergenen „Pulver verschossen“. Trotzdem sind wir noch mitten in der Erlenpollensaison und in großen Teilen des Ostens, Nordens und Südostens unseres Landes ist noch genug vom gelben Staub übrig, um hohe Belastungen über die nächsten Tage verbreitet aufrecht zu erhalten. Das kühle Wetter sollte jedoch Eskapaden wie zuletzt erfolgreich unterbinden. Im äußersten Südwesten, dort wo es in den Vorwochen am wärmsten war, tritt die Erle bereits in die Nachblüte ein. Damit dürfen sich die Betroffenen dort allmählich von den hohen Belastungswerten verabschieden.

 

Die Eibenblüte (Taxus) hat aktuell die städtischen Wärmeinseln im Osten des Landes erreicht. Im Westen und Süden ist die Blüte schon seit Tagen in vollem Gange. Daher dürfte von dieser stark stäubenden windblütigen Baum-/Strauchart in den kommenden Tagen einiges an Eibenpollen in der Luft messbar sein. Stellenweise wird Pollen der Eibe dabei sogar als dominante Pollenart auftreten und die Erle auf den zweiten Platz verweisen. Eiben finden sich häufig als Ziergehölz in Grünanlagen (Friedhöfen, Parks, Gärten), wodurch dort die höchsten Konzentrationen auftreten können. Diejenigen, die auf Eibenpollen reagieren, sollten die unmittelbare Nähe und vor allem das Berühren blühender Pflanzen vermeiden. Eibenpollen ist kein weithin bekannter Allergieverursacher. Allerdings berichten einige Menschen von deutlichen Allergiesymptomen im Zusammenhang mit stäubenden Eiben in deren Nachbarschaft.

Die meisten Arten der Familie der Zypressengewächse (Cupressaceae) haben ihre Saison in Deutschland noch vor sich. Im Westen und Süden hat die Blüte mehrerer Arten u.a. aus der Gattung Lebensbaum (Thuja), Zypresse (Cupressus) und Scheinzypresse (Chamaecyparis) eingesetzt. Im Osten und Norden trödeln die Zypressengewächse mit ihrer Blüte hinterher und werden wohl auch in den nächsten Tagen temperaturbedingt nur sehr spärlich zu blühen beginnen. Daher ist der Trend im Pollenflug eher seitwärts, denn aufwärtsgerichtet. Die Pollen einiger Arten der Zypressengewächse, beispielsweise die der Mittelmeer-Zypresse (Cupressus sempervirens) oder die der Arizona-Zypresse (Cupressus arizonica) gelten im Mittelmeerraum als bedeutende Allergieauslöser. Hierzulande gibt es nur kleinere Anpflanzungen dieser Baumarten. Entsprechend geringer ist das Allergierisiko.

 

Auch von Pappelpollen (Populus) ist weiterhin mehrheitlich nur das Flachland im Westen und Südwesten des Landes betroffen. In Richtung Osten und Norden erblickt man in den kommenden Tagen nur vereinzelte offene Blüten, und diese dann vor allem an wärmebegünstigten Orten. Die Pollenflugtendenz ist seitwärts gerichtet, wobei durchaus wieder mittlere Pollenkonzentrationen im Westen zu erwarten sind und meist unbedeutender Pollenflug im Rest des Landes.

 

Die ersten Weiden (Salix) und Ulmen (Ulmus) blühen. Im Westen und Südwesten hat sich der Pollenflug dieser Baum-/Straucharten bereits verstetigt. Im Rest des Landes hat vor allem der Ulmenpollenflug eingesetzt. Für die nächsten Tage ist nicht viel Bewegung bzw. Veränderung zu erwarten.

 

Frühe windblütige Ahornarten, wie Silber- oder Rot-Ahorn (Acer saccharinum, A. rubrum) können dort, wo sie angepflanzt wurden, für schwachen Ahornpollenflug sorgen. Ahornpollen der genannten Arten gilt als moderat allergen.

 

Weiterhin bleiben die Konzentrationen an Schimmelpilzsporen in der Außenluft sehr niedrig. Betroffene haben daher in den nächsten Tagen keine Beschwerden zu befürchten.

 

Matthias Werchan, 03.03.2021

 

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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