Spätwinter hält die Pollen noch im Griff – Hasel- und Erlenpollen fliegen in etwa gleichauf.
Die Pollensaison der Hasel und zunehmend auch der Erle läuft. Allerdings standen die verhaltenen Temperaturen der letzten Tage und die vorherrschend östlichen Winde einer Intensivierung des Pollenflugs hierzulande entgegen. So registrierten unsere Pollenmessstellen lediglich schwachen bis mäßigen Flug von Hasel- und Erlenpollen. Nur an einigen Orten, bevorzugt im äußersten Süden, Südwesten und Westen, könnte es zwischenzeitlich (bei Sonnenschein und im temperaturbegünstigten Lee der Berge) auch mal etwas wilder zugegangen sein – hier sind bereits mehr Erlen erwacht. Pollen anderer Gewächse, allen voran Zypressengewächse, Ulme und Ahorn, hatten allenfalls „Einzeltickets gelöst“ und somit mengenmäßig keine Bedeutung für Allergiker. Unter leichtem Auf und Ab unterschied sich der Pollenflug der letzten Tage somit kaum von dem der beiden vorherigen Wochen. Die Sporen der Schimmelpilze hielten ebenfalls weiter „Winterruhe“. Hier gab es nichts zu vermelden.
Aktuell dominiert im Nordosten bereits eine frostig-kalte Luftmasse. Diese schiebt sich bis zum Wochenende über das gesamte Land. Mit im Gepäck sind leichte Schneefälle für den Norden und Osten und anfangs Regen, später Schnee im Süden. Bei teilweise Dauerfrost im Osten und nur leichten Plusgraden (tagsüber) im Westen verzögert sich das Durchstarten der Pollensaison weiter. Eine Milderung und damit ein Wiederaufflammen des Pollenflugs deutet sich erst gegen Ende der Vorhersageperiode im Südwesten und Westen an.
Die Haselblüte (Corylus) hat landesweit eingesetzt, befindet sich sogar vielerorts auf oder kurz vor ihrem Höhepunkt. Daher dürfte es den Haselkätzchen deutlich „in den Fingern jucken“ endlich ihre Pollen loszuwerden. Aufgrund der niedrigen, teils dauerfrostigen Temperaturen haben es die Pollen allerdings schwer, die Allergiebetroffenen zu erreichen. Viele Pollen bleiben bei der Kälte lieber noch „zu Hause“ und warten auf die nächste Mildphase. So bleiben die Belastungen größtenteils niedrig oder allenfalls mäßig. Nur im Umfeld blühender Haseln ist bei Plusgraden und etwas Luftbewegung die Schwelle zur hohen Belastung nicht weit.
Währen der Erlenpollenflug (Alnus) im Jahr 2024 landesweit bereits am 16. Februar seinen Zenit erreicht hatte, wird er dieses Jahr am 16. Februar (Sonntag) wohl auf keinen grünen Zweig kommen – es ist einfach zu kalt. Lediglich leichter bis zeitweilig mäßiger Erlenpollenflug ist am Sonntag und auch in den Tagen davor und danach zu erwarten. Von hohen Belastungen werden die allermeisten hierzulande bis zum Ende der Vorhersageperiode verschont bleiben. Sollte die Milderung in der nächsten Woche deutlicher ausfallen als aktuell vorhergesagt, springt der Pollenmotor jedoch schnell an mit entsprechend ansteigenden Belastungen vor allem in der Westhälfte.
Vereinzelt blühen frühe Vertreter der Zypressengewächse (Cupressaceae), z.B. die Sumpfzypresse (Taxodium distichum), der Ulme (Ulmus), z.B. Bergulme (Ulmus glabra) oder des Ahorns (Acer), z.B. Rot-Ahorn, Silber-Ahorn (Acer rubrum, A. saccharinum). In der kalten Luft der kommenden Tage sind kaum Veränderungen zu erwarten. Meist streifen nur einzelne Pollenkörner durch die Luft, die belastungstechnisch ohne Bewandtnis sind.
Von den von unseren Messstellen erfassten Schimmelpilzsporen der Gattungen Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora geht in den kommenden Tagen keine Gefahr aus. Betroffene können in der Außenluft frei durchatmen.
Matthias Werchan, 12.02.2025
*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***
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