Aktuelle Wochenprognose des Pollenflugs für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Henry

Mittwoch, 02. Oktober 2024 - Dienstag, 08. Oktober 2024

Beifuß (Artemisia)
Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Fruchtende Brennnesseln (Urtica) Ende September in Brandenburg – Pollenflug ist hier nicht mehr zu erwarten. © Matthias Werchan

Nur noch wenige Pollen gehen ins Rennen – ruhige Zeiten brechen an.

Während der zurückliegenden Tage gab der Herbst in ganz Deutschland wettermäßig den Ton an. Damit endete auch die raumeinnehmende Performance der Beifuß- und Ambrosiapollen, die – man lese die letztwöchige „Wochenpollenvorhersage Bianka“ – zuvor noch für einige Furore und möglicherweise deftige Allergiereaktionen gesorgt hatten. Mit dem Durchgriff des Herbstes zu Beginn der Vorwoche schlichen sich bereits die meisten dieser Pollen davon. Nur an einzelnen Tagen, wie beispielsweise Freitag (27. September) bescherten milde Luft und etwas Sonne dem Osten und Nordosten nochmals teils mittlere Beifußpollenbelastungen. Einzelne Ambrosiapollen ließen sich während sonniger Stunden ebenfalls noch blicken, mehr als geringe Belastungen sind laut der bisher vorliegenden Messergebnisse aber nicht mehr aufgetaucht. Gleiches gilt für Gräserpollen und die Pollen krautiger Pflanzen, wie die von Brennnessel- und Gänsefußgewächsen, wie auch Ampfer, Efeu oder Senf in sehr geringer Zahl flogen. Zuwachs verzeichneten ausgerechnet die Baumpollen, durch die aktuell erwachenden Zedern in Parks und Gärten. Diese verursachten hier und da einen ersten Pollenflow in unsere Messgeräte. Dabei wurden geringe bis teils mittlere Pollenkonzentrationen erreicht. Vereinzelt gesellten sich noch Pollen der Zypressengewächse einzeln dazu.
Der Sporenflug ließ witterungsbedingt deutlich nach und entsprach damit wieder der Jahreszeit. Vor allem die vorwöchig starken Alternaria-Sporen mühten sich nun meist vergeblich, den Schwellenwert zur möglichen Auslöse von Allergiesymptomen zu erreichen. Die vereinzelten Überschreitungen, die es gab, dürften nur sehr wenige gefühlt haben. Dasselbe gilt auch für die Schimmelpilzgattung Cladosporium, die keine Allergiker-relevanten Sporenkonzentrationen mehr auffuhr. Epicoccum-Sporen flogen ebenfalls weniger häufig, waren aber in stabil mittleren bis knapp hohen Konzentrationen unterwegs.

In den kommenden Tagen bedient sich das Wetter mal aus der Herbst-, mal aus der Altweibersommer-Schublade auf einem zunächst kühlen, später mild temperierten Niveau. Angesichts der Jahreszeit schwenken die allermeisten Pollenarten die weiße Fahne. Allergiesymptome sind nicht mehr oder nur noch sehr lokal und vereinzelt zu befürchten.

Das Traubenkraut (lat. Ambrosia) ist auch in den nächsten Tagen noch ein möglicher Kandidat für Pollenflug. Aus lokalen Quellen stammende Pollen können ab dem Wochenende und bis zum dann nächsten Wetterumschwung punktuell geringe bis mäßige Belastungen verursachen. Ansonsten treten Ambrosiapollen eher einzeln auf und werden damit auf die Betroffenen keinen Einfluss mehr ausüben können. Unter Umständen schaffen es ab Montag bei südlichen Winden zwischenzeitlich ein paar verschüchterte Pollen aus unseren Nachbarländern nach Deutschland, die kaum mehr als geringen Pollenflug verursachen werden.

Die Gräser (Poaceae), der Beifuß (Artemisia) und auch das restliche, noch nicht gänzlich verwelkte krautige Zeugs, namentlich vor allem Brennnessel- (Urticaceae) und Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) geben einzelne Pollen frei, die vor allem während der milderen Südwindtage ab Wochenbeginn gelegentlich in der Luft messbar sein werden. Um Allergiesymptome auszulösen, reichen diese wenigen Pollen nicht mehr aus.

Die Zedernblüte (Cedrus) hat begonnen. Damit rücken die Pollen dieser Bäume, meist Atlaszeder (Cedrus atlantica), an einzelnen Orten mengenmäßig deutlich in den Vordergrund. An milden und trockenen Oktobertagen kann es in der Nähe zu diesen Garten- und Parkbäumen sogar zu starkem Pollenflug kommen, der wie bei anderen Kieferngewächsen (Kiefer, Fichte) üblich, sogar zu sichtbaren gelbliche Ablagerungen auf glatten Flächen (Autodächern) führen kann. Allergien gegen Pollen der Atlaszeder sind hierzulande nicht bekannt.

Vereinzelt fliegen an trockenen Tagen Pollen der Knöterich- (Polygonaceae) oder Rötegewächsen (Rubiaceae), des Ampfers (Rumex), des Efeus (Hedera), des Wegerichs (Plantago), der Korbblütler (Asteraceae) oder der Zypressengewächse (Cupressaceae). Aus blühenden Senffeldern (Sinapis) können Kreuzblütlerpollen (Brassicaceae) entweichen.

Der Sporenflug der Schimmelpilze pendelt sich auf herbstlichen Niveau ein. Sporen von Alternaria und Cladosporium können besonders Sonntag bis Dienstag in der Osthälfte etwas häufiger fliegen. Ob die Sporentyp-spezifischen Warnschwellen erreicht werden, ist allerdings äußerst fraglich. An den genannten Tagen dürften zudem Epicoccum-Sporen häufig (in mittlerer bis hoher Konzentration) in der Luft auftreten und sogar die Sporenzahl von Alternaria übersteigen. Epicoccum-Sporen machen gerade jetzt im Herbst einen bedeutenden Teil der Schimmelpilzsporen-Komposition der Luft aus.

Matthias Werchan, 02.10.2024

 

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