Aktuelle Wochenprognose des Pollenflugs für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Magnus

Mittwoch, 17. September 2025 - Dienstag, 23. September 2025

Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Ampfer (Rumex)
Beifuß (Artemisia)
Brennnesselgewächse (Urticaceae)
Gänsefußgewächse (Amaranthaceae/Chenopodiaceae)
Wegerich (Plantago)
Leuchtend gelb blühende Senffelder (Sinapis) sind zu dieser Jahreszeit keine Seltenheit und immer noch eine mögliche Pollenquelle. © Matthias Werchan

Der Spätsommer bringt noch einmal viele Sporen, aber nicht mehr viele Pollen.  

Während der zurückliegenden Vorhersagewoche stimmte das Wetter häufig eine frühherbstliche Note an. Immer wieder zogen Regenschauer oder Regengebiete durchs Land und brachten vor allem den Rändern des Landes gebietsweise ergiebige Niederschläge, während die Landesmitte etwas weniger betroffen war. Temperaturmäßig herrschte beständiges Mittelmaß. Auch der Pollenflug erreichte größtenteils das für Mitte September Erwartbare. Dabei hatte je nach Tag und je nach Messstation mal die eine, mal die andere Pollenart die Nase vorn. Im Einzelnen waren noch gering aktiv: Ambrosia, Brennnessel- und Gänsefußgewächse, Gräser und mit Abstrichen Ampfer, Beifuß und Wegerich. Etwas mehr Gewicht warfen Ambrosia und Gräser besonders um den 10. September (Mittwoch) herum im Nordosten Deutschlands in die Waagschale, wo durch diese beiden Pollenarten (nochmals) flächig mäßige Belastungen auftraten. Hierbei könnten hier auch geringe Ferntransporte von Ambrosiapollen aus dem östlichen Europa eine Rolle gespielt haben. Pollen insektenbestäubter krautiger Pflanzen stammten vorwiegend von diversen Korbblütler-Arten und gelegentlich mal von Kreuzblütlern (wie z.B. dem zur Gründüngung angebauten Senf), Efeu, Hanf- und Knöterichgewächsen.
Der Sporenflug der Schimmelpilze dehnt sich üblicherweise zeitlich weiter in den Herbst aus als der Pollenflug. Daher überraschten die zwischenzeitlichen Überschreitungen des Sporentyp-spezifischen Schwellenwertes bei Cladosporium nicht, die insbesondere im Norden und Westen des Landes gemessen wurden. Alternaria-Sporen erreichte „ihren“ Schwellenwert zeitgleich mit dem erhöhten Aufkommen der Gräser- und Ambrosiapollen am vergangenen Mittwoch (10. September) im Nordosten und blieben ansonsten darunter. Der Sporenflug von Epicoccum fiel dagegen recht üppig aus und legte gegenüber der Vorwoche noch etwas zu. Oft erreichte Epicoccum sogar höhere Konzentrationen als Alternaria und damit mittlere bis teils hohe Sporenkonzentrationen.

Die kommenden Tagen präsentieren sich für uns alle zunächst noch einmal sonnenscheinreich und kuschelig warm, bevor dann ab Sonntag bzw. zu Wochenbeginn jahreszeitengerechtes Wetter, sprich Herbstwetter, einrückt. Den Pollen ist das schöne Wetter bereits mehr oder minder egal – viel ist sowieso nicht mehr los, den Sporen werden die warmen Tage noch einmal Auftrieb geben.

Pollen von Ampfer (Rumex), Beifuß (Artemisia), Wegerich (Plantago) sowie von Brennnessel- (Urticaceae) und Gänsefußgewächsen (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) dürften besonders in der ersten, spätsommerlich warmen Hälfte der Vorhersagewoche noch sporadisch im Luftstaub vertreten sein, lokal auch beständig gering. Unter dem Einfluss herbstlichen Wetters werden die genannten Pollenarten zu Wochenbeginn fristlos aus der Luft entfernt und sollten für Allergiker in dieser Saison (wirklich) keine Rolle mehr spielen. Auch ein plötzliches Comeback der Beifußpollen durch intensive Ferntransporte wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (17.–21. September 2024) steht dieses Mal nicht ins Haus.

Das Traubenkraut (lat. Ambrosia) kann die Tage mit sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein zu Pollen-Ausflügen nutzen. Dramatisches zeichnet sich allerdings nicht ab. Der Höhepunkt der Ambrosiablüte ist in Deutschland vorüber, Ferntransporte sind ebenfalls kaum zu erwarten. 
So sind ab Freitag (im Süden bereits ab morgen) bis zum Eintreffen des Herbstwetters überall im Land einzelne Ambrosiapollen unterwegs. Intensiverer Pollenflug mit mäßigen oder gar starken Belastungen kann nochmals großräumig die Niederlausitz betreffen und lokal Orte mit größeren Ambrosia-Ansammlungen, wie z. B. entlang einiger bayerischer Autobahnen oder in Teilen Berlins. In der zweiten Hälfte der Vorhersagewoche nehmen auch diese Belastungen witterungsbedingt deutlich ab. 

Die Gräser (Poaceae) begleiten uns bereits seit April mit ihren Pollen durch die Saison. Nun dürfte zwischen Freitag und Sonntag der wahrscheinlich letzte „ernstgemeinte“ Pollengruß der Saison durch unser Land schweifen. Das Schilfrohr (Phragmites) in Feuchtgebieten, letzte blühende Wiesengräser in ungemähten Grünstreifen und feuchten Wiesen oder Ziergräsern in Blumenrabatten geben noch einmal alles. Damit können bis zur finalen Abkühlung verbreitet geringe Belastungen auftreten, punktuell auch nochmals mäßige. Danach machen sich Gräserpollen rar und Belastungen verschwinden endgültig vom Warntableau.

Pollenarten, die besonders anfangs weiterhin auftreten, gehören zu Efeu (Hedera), Hanf- (Cannabaceae) und Zypressengewächsen (Cupressaceae). Dazu kommen Pollen insektenbestäubter krautiger Arten der Kreuz- (Brassicaceae) und Korbblütler (Asteraceae). Die Kreuzblütler werden zusätzlich durch die Blüte des Senfs (Sinapis) gestärkt, der auch mal hektarweise blühen kann, wodurch stellenweise relevanter Pollenflug im Umfeld der Felder auftreten kann. Pollen von Raps und Senf kann bei ausreichend starkem Pollenkontakt Allergiesymptome hervorrufen. Vereinzelte Pollen von Röte- (Rubiaceae) und Knöterichgewächse (Polygonaceae) oder vom Springkraut (Impatiens) ergänzen die Pollenschaar.

Der Warmlufteinbruch der nächsten Tage lässt die Sporenproduktion der Schimmelpilze nochmals florieren. Auch für den Sporenflug sind zu dieser Jahreszeit kaum bessere Bedingungen denkbar. Hinzu kommen mit dem Einströmen der Warmluft mögliche Ferntransporte von Sporen aus dem Süden Europas. Von einem Anstieg der Sporenbelastung ist somit bis zum Eintreffen der Herbstluft auszugehen. Dabei kann es vor allem bei Cladosporium nochmals zu weithin markanten Überschreitungen der Sporentyp-eigenen Reiz- und Warnschwelle kommen. Auch bei Alternaria ist wieder vermehrt mit dem Erreichen der Warnschwelle zu rechnen, bis der nächste Regen das Intermezzo dann beendet. Bei Epicoccum könnten bis Sonntag saisonale Spitzenwerte erreicht werden. Dabei sind hohe Sporenkonzentrationen auch dort möglich, wo diese sonst nur ausnahmsweise auftreten – wie etwa im Stadtzentrum von Berlin. Eine Reizschwelle ist bei Epicoccum jedoch nicht bekannt, über mögliche Kreuzreaktionen zwischen den Sporen von Epicoccum und Alternaria wird aber in der Fachliteratur berichtet.

Matthias Werchan, 17.09.2025

 


*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Zur Wochenpollenvorhersage des PID für die Stadt Berlin gelangen Sie hier.

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser und der Ambrosia für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und der Ambrosia in der Luft in Europa finden Sie hier.

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