Aktuelle Wochenprognose des Pollenflugs für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Michael

Mittwoch, 23. April 2025 - Dienstag, 29. April 2025

Eiche (Quercus)
Fichte (Picea)
Gräser (Poaceae)
Platane (Platanus)
Rosskastanie (Aesculus)
Rotbuche (Fagus)
Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Weide (Salix)
Kugelrunder männlicher Blütenstand einer Platane vor städtischem Hintergrund.
Kugelrunder männlicher Blütenstand einer Platane (Platanus) – jederzeit stäubbereit. Berlin, 23. April 2025 © Matthias Werchan

Birke und Esche verlassen die Bühne – Eiche und Platane prägen den Pollenflug.

In der zurückliegenden Vorhersagewoche drängten erstmals seit Wochen nennenswerte Niederschläge in unser Land und erfrischten vor allem den Westen Deutschlands und große Teile der Mitte und des Nordens. Temperaturmäßig kühlte es sich infolge eines Luftmassenwechsels von West nach Ost deutlich ab – mit einem Tiefpunkt um den Karfreitag. Ab Ostersonntag herrschte wieder überwiegend mildes und leicht wechselhaftes Aprilwetter. Die allergologisch so gefürchtete Birke belastete vor dem Luftmassenaustausch vor allem den Osten und Nordosten noch stark, mit Konzentrationen nahe saisonaler Höchststände, kam danach aber mächtig unter die Räder. Nach Durchzug der Regenfälle wurden hohe Belastungen, so sie denn überhaupt zurückkamen, überwiegend noch im Osten – vom Südosten bis in den Nordosten – gemessen. Ansonsten überwogen meist mittlere, teils auch nur noch schwache Belastungen. Gute Meldungen (für Pollenallergiker) kamen auch von der Esche, deren Pollen mehr und mehr ins Hintertreffen gerieten. Von der starken diesjährigen Blüte ließ sich kaum noch etwas messen. Hohe Belastungen konnten nach dem Karfreitags-/Ostersamstagstief nirgendwo mehr festgestellt werden, davor allenfalls im Osten und Nordosten. Ansonsten füllte schwacher bis vereinzelt mäßiger Eschenpollenflug die Luft.
Deutlich lebhafter präsentierte sich die Eiche. Abseits der Regengebiete wurden zunehmend – und nicht nur am Rhein – mittlere bis hohe Eichenpollenkonzentrationen gemessen. Nur ganz im Norden, in ländlichen Gebieten im Osten und in den höheren Berglagen war der Eichenpollenflug noch verhalten. Auch Platanenpollen machten sich (zunehmend) bemerkbar und vor allem Städte mit größeren Platanenanpflanzungen unsicher. Oftmals erreichte der Pollenflug in trockenen Phasen hohe Werte, stellenweise traten Platanenpollen sogar ebenso häufig oder häufiger auf als Eichenpollen. Vor allem nach Westen (Rhein-Main) ist die Platanensaison schon weit gediehen, während sie nach Osten und Norden noch in den Anfängen steckt. Des Weiteren wurden vereinzelt hohe, sonst geringe bis mittlere Pollenkonzentrationen von Rotbuche und Weide gemeldet. Überwiegend gering (oder sporadisch) bis stellenweise mäßig flogen Pollen von Maulbeere, Raps, Rosskastanie und Zypressengewächsen. Kaum stetiger als zuvor waren Gräserpollen in der Luft. Für großräumige Belastungen war es sowieso noch zu früh im Jahr – auf und neben naturnahen Wiesen mit frühblühenden Gräserarten könnte man es allerdings mit gewissen Belastungen zu tun gehabt haben.
Weitere Pollenarten, die sich hier und da in kleiner Zahl bemerkbar machten, gehörten (alphabetisch geordnet) zu: Ahorn, Ampfer, Binsengewächsen, Erle, Fichte, Ginkgo, Hain- und Hopfenbuche, Pappel, Rosengewächsen, Sauergräsern, Walnuss, Wegerich und diversen ungenannten Ziersträuchern und Wiesenblumen. Beim Sporenflug ging es im Zuge der Regenfälle vor allem für die Pleospora aufwärts (mittlere Konzentrationen). Auch bei Cladosporium waren insgesamt wieder mehr Sporen unterwegs als in der Vorwoche, jedoch ohne ein annähernd warnrelevantes Niveau zu erreichen.

Nach Abzug stärkerer Regenfälle in der Landesmitte und Teilen Süddeutschlands, fällt Deutschland ab dem Wochenende wieder größtenteils der Trockenheit anheim. Die Temperaturen kommen anfangs bei Nordostwind nicht so recht in die Pötte, berappeln sich aber voraussichtlich ab Beginn der neuen Woche. Trockene Tage und wieder ansteigende Temperaturen machen es den Pollen der Windbestäuber vor allem in der zweiten Hälfte der Vorhersagewoche leicht, sich in die Lüfte zu erheben.

Für die Birke (Betula) hat bald „der letzte Gong geschlagen“. Die aktuell schon recht überschaubaren Pollenmengen werden auch mit der Rückkehr milderen und trockeneren Frühlingswetters nur noch schwach bis mäßig zur Pollenbelastung beitragen. Allenfalls der äußerste Norden, das östliche Bayern und die höheren Gebirgslagen könnten noch mit lokal hohen Belastungen aufwarten, speziell von Sonntag bis Dienstag.  

Die Eschenpollensaison (Fraxinus) ist dem Ende nahe. Allenfalls geringer oder sporadischer Eschenpollenflug ist zu erwarten. Für etwas mehr „Performance“ könnte es stellenweise ganz im Norden und in höher gelegenen Berglagen reichen. Auch im Umfeld örtlich gepflanzter Blumeneschen (F. ornus) kann sich punktuell nochmals Eschenpollen in der Luft befinden.

Ein Großteil der Pollenfracht wird in den kommenden Tagen durch die Eiche (Quercus) beigesteuert. Die Eichenblüte weitet sich bis zum Ende der Vorhersageperiode in alle Ecken des Tieflands aus, so dass nach Abzug der Regenfälle weit verbreitet mit hohen Pollenkonzentrationen dieses pollenstarken Windbestäubers zu rechnen ist. Einzig an den Küsten und im Osten Bayerns zieht sich’s noch ein bisschen. Die Rotbuche (Fagus) blüht ebenfalls und verursacht an trockenen Tagen meist schwachen bis mäßigen Pollenflug, der in älteren Buchenwäldern und im Umfeld großer Einzelbäume (z.B. in Parks) auch mal hohe Werte erreichen kann. Eichen- und Buchenpollen gelten als kreuzreaktiv zu Birkenpollen und können manchem Birkenpollenallergiker die Leidenszeit verlängern.

Platanenpollen (Platanus) fliegen bis zum Ende der Vorhersagewoche innerorts und innerstädtisch vom Süden bis in den Norden Deutschlands. Im äußersten Südwesten und in Teilen des Ruhrgebiets ist das Gröbste schon durch, während es im Osten und Norden gerade erst losgeht. Im Umfeld größerer Platanenanpflanzungen (Alleen, große Plätze) können bei trockenem Wetter innerhalb kurzer Zeit nach Blühbeginn hohe Pollenkonzentrationen auftreten. In der freien Landschaft und in Wäldern sind Platanenpollen eher Randerscheinungen und bringen dort so gut wie keine Belastungen hervor, selbst wenn in einer nahegelegenen Stadt der Pollenflug stark ausfällt. Platanenpollen kann Allergiesymptome auslösen. Die eher harmlose Rosskastanie (Aesculus) blüht – leicht erkennbar – nun ebenfalls in Städten und Dörfern landauf, landab. Im Einflussbereich voll erblühter Bäume sind an sonnigen Tagen mittlere Pollenkonzentrationen leicht möglich, ansonsten bleibt der Pollenflug meist schwach.

Gräserpollen (Poaceae) lässt sich in den kommenden Tagen immer noch recht gut aus dem Weg gehen. Innerhalb größerer Ortschaften, in Wäldern und in höheren Lagen ist Gräserpollen nur einzeln oder auch mal im Duett vertreten – also noch nichts Berauschendes. Allerdings gilt dies nicht mehr für ungemähte Wiesenflächen mit größeren Vorkommen frühblühender Arten wie dem Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus) oder dem Knäuelgras (Dactylis). Auf diesen Wiesen und drumherum sind an sonnigen und milden Tagen mal mehr, mal weniger spürbare Belastungen möglich.

Der allmähliche Abwärtstrend bei den Weidenpollen (Salix) setzt sich fort. Weiterhin sind jedoch überall geringe bis zeitweilig mittlere Pollenkonzentrationen möglich.

Die Rapsfelder (Brassica) sind nun größtenteils voll erblüht. Entsprechend kann bei Sonnenschein und etwas Wind Rapspollen umherfliegen. Dabei sind im Umfeld blühender Felder auch mal hohe Konzentrationen möglich. Geringe und tageweise mittlere Werte können auch in mehreren Kilometern Abstand zu den Feldern auftreten. Innerhalb geschlossener Wälder und in den Bergen liegt die Rapspollenausbeute dagegen bei (nahe) Null.

Fichten (Picea), Kiefern (Pinus) und Tannen (Abies) beginnen in den nächsten Tagen in den wärmebegünstigten Regionen zu blühen und setzen erste Pollenakzente. Dort, wo die Blüte durchstartet, bilden sich die typischen gelben Sedimentschleier auf glatten Oberflächen oder gelbliche Ränder an Pfützen. Bis es überregional so weit ist, dürfte es allerdings Mai werden.

Andere Pollenarten, die sich in den kommenden Tagen fast nur in geringer Zahl detektieren lassen, gehören zu Ahorn (Acer), Ampfer (Rumex), Erle (Alnus), Hainbuche (Carpinus), Heidekrautgewächsen (Ericaceae), Pseudotsuga (Douglasie), Löwenzahn (Taraxacum Cichorioideae), Binsen- (Juncaceae) und Rosengewächsen (Rosaceae), Pappel (Populus), Sauergräsern (Cyperaceae), Walnuss (Juglans), Wegerich (Plantago), Zypressengewächsen (Cupressaceae) oder Ziergehölzen wie Spierstrauch (Spirea) oder Flieder (Syringa). Pollen von Flügelnuss (Pterocarya), Maulbeere (Morus) oder Ginkgo (Ginkgo) ist oft gar nicht vertreten, lokal aber auch mal häufig.

Schimmelpilzporen der Gattungen Alternaria, Cladosporium und Epicoccum fliegen weiterhin in allergologisch unbedenklicher Zahl. Auch wenn es, wie bei Cladosporium, zwischendurch mal etwas munterer zugeht, sind noch keine Allergiesymptome zu erwarten. Pleospora sind durch die Regenfälle aktiviert worden und können anfangs noch in bis zu mittlerer Konzentration fliegen, um später in der Vorhersagewoche bei zunehmender Trockenheit wieder selten zu werden.  

Matthias Werchan, 23.04.2025



*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***


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Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Birke und der Gräser für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Birke und Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

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