Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Josefine

Mittwoch, 25. April 2018 - Dienstag, 01. Mai 2018

Eiche (Quercus)
Fichte (Picea)
Gräser (Poaceae)
Platane (Platanus)
Rotbuche (Fagus)
Rosskastanie (Aesculus)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Weide (Salix)
Ulme (Ulmus)
Pappel (Populus)
Hainbuche (Carpinus)
Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Blütenstand einer Kastanie (Aesculus)

Birke und Esche verlieren an Boden - erste Gräserpollen in der Luft

 Eine sehr pollenbelastete Zeit liegt hinter uns. Begünstigt durch Sonnenschein, fehlendem Regen und frühsommerlichen Temperaturen fanden sich tagelang ideale Bedingungen für Blütenentwicklung und Pollenflug. Hohe Belastungen im ganzen Land waren die unausweichliche Folge. Bei den allergenen Pollen „regierten“ allen voran die Pollen der Birke (Betula) das Geschehen in der Luft und sorgten an mehreren Tagen hintereinander für beachtliche Pollenspitzenkonzentrationen. Die vergleichsweise gute Nachricht ist, dass die Blüte nun bereits überall im Land wieder am Abklingen ist und solch hohe Konzentrationen wie zuvor nicht mehr zu erwarten sind. Für die kommenden Tage sollten zwar - vor allem in den nördlichen Bundesländern - noch hohe Belastungswerte erwartet werden, in den anderen Regionen bewegen sich die Werte aber häufig nur noch auf mäßigem Niveau. Die Tendenz ist überall abnehmend.

Für Birkenpollenallergiker nicht unwichtig sind blühende Hainbuchen (Carpinus), Rotbuchen (Fagus) und Eichen (Quercus). Deren verwandtschaftliche Nähe zu den Birken kann für Birkenpollenallergiker über Kreuzreaktionen spürbar werden. Und gerade die Hauptpollenflugzeit der Eichen und Rotbuchen liegt zeitlich etwas nach der Flugzeit der Birken. Die Eichenblüte ist derzeit in etwa in der nördlichen Mitte angekommen und wird in den nächsten Tagen wahrscheinlich auch ganz im Norden beginnen. Im Süden, Westen und bis in die Mitte hinein ist die Vollblüte bereits erreicht. In einigen Gegenden konnten dabei die Konzentrationen ein, den Birkenpollen in etwa vergleichbares Niveau erreichen. Die Rotbuchenblüte verläuft bisher meist moderat, regional auch stark, jedoch ohne ein mastjahrtypisches Ausmaß zu erreichen. Ganz im Norden steht der Beginn des Pollenflugs noch aus. Abgesehen von den höheren Berglagen stehen die Bäume im großen Rest des Landes in Blüte. Die Hainbuche spielt allergologisch keine Rolle mehr, da die meisten Bäume abgeblüht sind und die gemessene Zahl an Pollen in der Luft im vernachlässigbaren Bereich angekommen ist.

Auch den heimischen Eschen (Fraxinus excelsior) geht beim Pollenflug die Puste aus. Die unvermutet hohen Belastungen, insbesondere Richtung Westen, sind Vergangenheit. Es treten im Vorhersagzeitraum praktisch keine hohen Belastungen mehr auf. Allenfalls ist von einem mäßigen Niveau auszugehen mit weiter abnehmender Tendenz.

Für empfindliche Gräserpollen-Allergiker (Poaceae) beginnt im Westen und Südwesten Deutschlands dieser Tage die lange Leidenszeit. Erste Pollen - noch in geringer Konzentration - wurden gemessen. Nur sehr wenige Gräserarten, z.B. der Wiesenfuchsschwanz (Alopecurus) oder das Ruchgras (Anthoxanthum) blühen am Anfang der Saison, können aber dort wo sie gehäuft vorkommen, zu lokal bereits erhöhter Belastung führen. In den kommenden Tagen werden sich erste Gräserpollen auch in den anderen Landesteilen zeigen, die Konzentrationen bleiben aber allgemein noch gering. Zusammen mit den ersten Gräserpollen tauchen unregelmäßig erste Kräuterpollen auf. Einen Einfluss auf Allergiker haben diese einzelnen Pollen noch nicht.

Die Ulmen (Ulmus) und Pappeln (Populus) sind mit Ausnahme der kühleren Küstenregion und des äußersten Nordens abgeblüht. Deren Pollen treten nur noch vereinzelt auf. Spät blühende Weidenarten (Salix) können auch weiterhin frische Weidenpollen in die Luft entlassen. Besonders in höheren Alpenlagen und nach Norden hin sind auch jetzt noch lokal hohe Konzentrationen in der Nähe blühender Pflanzen möglich. Sonst bewegt sich der Pollenflug auf schwachem Niveau. Die beiden Siedlungsbaumarten Platane (Platanus) und Rosskastanie (Aesculus) sind in den letzten Tagen fast überall aufgeblüht (siehe Foto). Dabei sorgt besonders die Platane innerorts für teils bedeutsamen Pollenflug, speziell im Einflussbereich von Platanenalleen können beträchtlichen Pollenkonzentrationen erreicht werden. Platanenpollen wird eine allergene Wirkung zugesprochen. Die auch in Südeuropa beliebte und daher häufig gepflanzte Platane führt dort zu zahlreichen klinisch relevanten Sensibilisierungen. Darüber hinaus können von Platanenbäumen feine Härchen bei der Blatt- und Samenentwicklung abfallen und bei empfindlichen Menschen die Bronchien reizen und Husten auslösen.

Im Süden Deutschlands und stellenweise im Westen sind die Fichten (Picea) und Kiefern (Pinus) blühbereit. Das massenhafte Auftreten der großen, aber gut flugfähigen Pollenkörner dieser Arten führt regional zum bekannten Phänomen des „Schwefelregens“, mit sichtbaren Hinterlassenschaften auf Autoscheiben, Fensterbänken und Pfützen. Allergiker werden von diesem Phänomen aber nicht stärker betroffen sein als Nichtallergiker.

Die Vollblüte der Obstbäume führt zu gelegentlichem leichten Pollenflug bei den Rosengewächsen (Rosaceae). Die moderat allergenen Pollen windblütiger, nichheimischen Ahornarten (Acer), z.B. Silber-Ahorn (Acer saccharinum) oder Eschenahorn (Acer negundo), sind bereits wieder aus der Luft verschwunden. Dennoch können Pollen einheimischer, insektenblütiger Ahornarten noch bis in die erste Maihälfte in geringer Zahl in der Luft gemessen werden.

Der Raps (Brassica napus) blüht mittlerweile nicht nur im Westen, sondern auch in fast allen anderen Landesteilen (mit Ausnahme des „hohen“ Nordens). Allerdings schaffen es nur wenige Rapspollen in die Luft, so dass bei diesen prinzipiell allergologisch relevanten Pollen nur nahe oder innerhalb eines Rapsfeldes genügend Pollen vorhanden sind, um ein Allergierisiko darzustellen. Der von Rapsblüten abgesonderte intensive Geruch kann von empfindlichen Menschen darüber hinaus als unangenehm wahrgenommen werden.

Pollen der Zypressengewächse (Cupressaeceae) können weiterhin in der Luft sein, stellen aber aufgrund der gleichbleibend geringen Konzentrationen praktisch kein Allergierisiko dar.

Schimmelpilzsporen sind in sehr geringer Zahl in der Außenluft. Eine allergologische Gefahr geht von diesen Mengen nicht aus. Eine Tendenz hin zu allmählich ansteigenden Werten steht aber bevor.

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Esche, der Birke und der Gräser für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Birke und der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

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Ihr Team des Polleninformationdienstes

 

 

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