Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Jaro

Mittwoch, 26. März 2025 - Dienstag, 01. April 2025

Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Hainbuche (Carpinus)
Pappel (Populus)
Ulme (Ulmus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Blühbereite Birkenkätzchen an einem Baum
Langsam übernimmt die Birke (Betula) das Ruder beim Pollenflug, hier beginnend im Berliner Stadtzentrum am 25.03.2025. Foto: Matthias Werchan

Pollenflug immer vielfältiger – Birken- und Eschenpollen legen zu.

Die recht milden letzten Tage und frostfreien Nächte haben die Natur ein gutes Stück Richtung Frühling vorankommen lassen. Dadurch verbreiterte sich das Pollenspektrum der Luft um die bei Allergikern gefürchteten Pollenarten Esche und zuletzt auch Birke (siehe Pollenstiftung ->News). Doch hübsch der Reihe nach; denn zunächst ließen die Erlen im Osten und Norden nochmals ordentlich Dampf ab und bliesen unterstützt von spürbarem Wind einen späten und wahrscheinlich letzten Nachschlag an Pollen in die Luft, welcher dort die Konzentrationen verbreitet auf mäßige, tage- und gebietsweise auch hohe Belastungen trieb. Weiter nach Süden und Westen waren noch schwache bis mäßige Belastungen messbar. Fast nahtlos erfolgt aktuell der Übergang in die Birkenpollensaison, mit bereits geringem bis mäßigem Pollenflug in den klimatischen Gunsträumen entlang des Rheins und in städtischen Wärmeinseln wie Berlin. Abseits dieser milden Ecken begnügten sich die Birken vorerst mit zuschauen und verursachten nur geringe oder gar keine Belastungen. Die Eschen starteten dagegen bereits verbreitet in die Saison und belasteten ab dem Wochenende vielerorts auf einem geringem Niveau. Entlang des Rheins und in ähnlichen klimatischen Vorzugsregionen leuchteten auch mittlere bis (lokal) hohe Belastungen auf.
Die Hainbuchenblüte beginnt aktuell ebenfalls und brachte es gegen Ende der zurückliegenden Vorhersageperiode zu ersten Pollen in der Luft, wobei wiederum die mildesten Regionen im Südwesten und Westen auch schon mit mittlere Konzentrationen aufwarteten. Mit den eingangs erwähnten Erlenpollen kamen im Norden und Osten nach einer schwächeren Phase tatsächlich nochmals die Eibenpollen in tageweise hoher Konzentration zurück. Ansonsten flogen diese Pollen häufig noch in mittlerer Zahl. Mitten in ihrer Saison standen Pappel, Ulme, Weide und Zypressengewächse. Viele Stationen meldeten mal von dem einen, mal von dem anderen Pollentyp mittlere bis hohe Konzentrationen, sofern sich kein Regenschauer dazwischen mogelte und den Pollenflug dämpfte. Vom windblütigen Eschenahorn konnten zumindest im Berliner Stadtzentrum gegen Ende des Vorhersagezeitraums Pollen in nennenswerter Zahl (mittlere Konzentrationen) gemessen werden, ansonsten flogen Ahornpollen nur vereinzelt. Daneben gab es noch etwas Haselpollen, sowie (meist einzelne) Pollen von Lärche, Sauergräsern, Rosengewächsen oder Ziergehölzen. Sporen von Schimmelpilzen flogen ebenfalls vereinzelt und damit weit unterhalb jeglicher Symptomauslöseschwellen.

Bis zum bevorstehenden Monatsende und darüber hinaus kommt in der Fläche wieder mal kaum Niederschlag zusammen. Damit endet im Norden Deutschlands ein nahezu komplett trockener erster Frühlingsmonat. Nur der Alpenraum und die östlichen Mittelgebirge dürften in den kommenden Tagen von zwischenzeitlich stärkeren Niederschlägen und Neuschneezuwachs in den Hochlagen profitieren. Die Temperaturen liegen bis zum Ende der Vorhersageperiode auf März-tauglichem Niveau. Die meisten Frühlingsgefühle dürften dabei der Donnerstag und Freitag mit häufig viel Sonnenschein und relativ milden Temperaturen bringen, dann allerdings in Verbindung mit reichlich Pollen.

Die Birken (Betula) bringen sich in den nächsten Tagen in den Niederungen immer mehr in Form. Bis zum Ende der Vorhersageperiode muss daher nahezu überall im Land mit ersten Pollen gerechnet werden. Dort, wo die Blüte schon eingesetzt hat, sprich entlang des Rheins und in umliegenden Regionen, sowie in städtischen Wärmeinseln, geht es stramm Richtung hohe Belastung! Diese dürften dann dort aufgrund der insgesamt geringen Niederschlagsneigung auch mehr oder weniger anhaltend hoch bleiben. In weniger warmen Gegenden beginnt die Blüte zumindest, so dass lokal ebenfalls hohe Belastungen auftreten werden, die sich aber noch nicht allzu weit in die Fläche ausdehnen. In die mittleren und höheren Berglagen gelangen vorerst nur wenige Pollen, in die Alpenregion aufgrund häufiger Niederschläge sowieso. Auch das unmittelbare Küstenumfeld ist bei nördlichen Winden am Wochenende gut vor Birkenpollen geschützt.

Die allergenen Eschenpollen (Fraxinus) können bei sonnigem Wetter in den kommenden Tagen überall im Land belasten. Nach einer schwächeren Vorjahressaison sieht es 2025 nach einem Eschenpollen-reichen Jahr aus. Hohe Belastungen können daher während der nun beginnenden Hauptblütezeit verbreiteter auftreten als 2024. Sollte es dafür nicht reichen, sind aber zumindest geringe bis mäßige Belastungen bei trockenem Wetter in praktisch allen Landesecken zu erwarten, die höheren bis höchsten Berglagen einmal außen vor gelassen.

Die Erle (Alnus) kann stellenweise noch in den höheren Berglagen blühen. Im Tiefland ist die Saison vorüber. Mittlere Belastungen treten daher in den Bergen gebietsweise auf, besonders bei trockenem und mildem Wetter (z.B. am Freitag). In den Tieflagen werden mittlere Belastungen mit jedem Tag seltener, halten sich am ehesten ganz im Nordosten und Osten und im Umfeld höherer Berglandschaften. Ansonsten werden Erlenpollen allmählich zur Randnotiz in den Belastungskarten.

Haselpollen (Corylus) kann man in den Tieflagen ab sofort belastungstechnisch unter den Tisch fallen lassen. Wer dort – in den Tieflagen oder unter dem Tisch – noch Haselpollen findet, darf sie behalten. In den oberen Berglagen Bayerns, Sachsens und Thüringens könnten weiterhin einzelne Pollenquellen aktiv sein und lokal gering bis mäßig belasten, sofern das Wetter es zulässt.

Die Hainbuche (Carpinus) ist eine nahe Verwandte der Birke. Deren Pollen kann Birkenpollenallergiker über Kreuzreaktionen zusätzlich reizen. Der Pollenflug hat bereits eingesetzt und intensiviert sich in den kommenden Tagen. Nach einer sehr dürftigen Vorjahressaison ist in diesem Jahr von (deutlich) intensiverem Pollenflug auszugehen. Zwar sind Hainbuchenpollen größer als Birkenpollen und daher weniger flugaffin als die kleinen Geschwisterpollen. Dennoch können auch Hainbuchen in starken Jahren zwischenzeitlich hohe Pollenkonzentrationen in der Luft verursachen.  Als Wald-, Park- und Heckenbaum sind Hainbuchen zudem weithin verbreitet. Neben geringen bis mittleren Pollenkonzentrationen sind daher in den nächsten Tagen hohe Pollenkonzentrationen auch mal gebietsweise möglich, speziell an sonnenscheinreichen und windigen Tagen.

Pappeln (Populus), Ulmen (Ulmus) und Weiden (Salix) bleiben weiterhin aktiv. Es muss daher überall mit zumindest leichtem bis mäßigem, lokal auch starkem Pollenflug dieser drei Baumgattungen gerechnet werden.

Mit den gebietsweise hohen Pollenkonzentrationen, wie noch vergangene Woche, ist es bei der Eibe (Taxus) endgültig vorbei. Die sehr pollenintensive 2025er Saison klingt nun peu a peu mit meist geringen bis zeitweilig mittleren Pollenzahlen aus. Bei den Zypressengewächse (Cupressaceae) sind einige Arten verblüht, einige stecken in oder noch vor der Blüte. So ist je nach Örtlichkeit mal geringer mal mittlerer oder auch mal starker Pollenflug möglich – wo genau wie viel ankommt, ist kaum zu kalkulieren.

Der invasive und windbestäubte Eschenahorn (Acer negundo) weitet seine Blüte aus und kann besonders die Osthälfte des Landes mit geringen bis mittleren und vereinzelt knapp hohen Ahornpollenkonzentrationen beehren. Hier im Osten befindet sich das Hauptverbreitungsgebiet dieser ursprünglich nordamerikanischen Art. Dazu kommen allmählich insektenbestäubte Arten mit ihren leuchtend gelben Blüten, die jedoch nur für sporadischen Ahornpollenflug sorgen.  

Andere Pollenarten, die sich in den kommenden Tagen in größtenteils geringer Zahl detektieren lassen, gehören zu Lärche (Larix), Rosengewächsen (Rosaceae), Sanddorn (Hippophae) Sauergräsern (Cyperaceae), oder Ziergehölzen, wie der Kornelkirsche (Cornus mas) oder der Forsythie (Forsythia). Vereinzelt sind an temperaturbegünstigten Orten erste Raps- (Brassica) oder Rotbuchenpollen (Fagus) in der Luft.

Von den in der Außenluft befindlichen Sporen allergologisch bedeutsamer Schimmelpilzgattungen wie Alternaria und Cladosporium muss man sich auch in den nächsten Tagen nicht Sorgen, ebenso wenig vor Epicoccum. Die saisonal zeitigen Pleospora haben ihre bevorzugte Zeit von März bis Mai, warten für ihre Action auf den nächsten Regen, der aber weiterhin größtenteils ausbleibt.

Matthias Werchan, 26.03.2025



*** Wir danken allergyinsider, einem Service von Thermo Fisher Scientific, für die Unterstützung dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Zur Wochenpollenvorhersage des PID für die Stadt Berlin gelangen Sie hier.

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel, Erle, Esche und Birke für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Hasel, Erle und Birke in der Luft in Europa finden Sie hier.

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