Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Viola

Mittwoch, 03. Mai 2023 - Dienstag, 09. Mai 2023

Eiche (Quercus)
Fichte (Picea)
Gräser (Poaceae)
Platane (Platanus)
Rosskastanie (Aesculus)
Rotbuche (Fagus)
Birke (Betula)
Esche (Fraxinus)
Weide (Salix)
Zypressengewächse (Cupressaceae)
Der Frühling hat sich nun überall festgesetzt, wie hier in einem Buchenwald (Fagus).

Pollenkarussell dreht sich von der Birke zur Eiche weiter – auch Gräser machen sich bemerkbar.

In den letzten Tagen machte die Natur zwar weitere Fortschritte, aber keine „Fortsprünge“. Wen wundert's, blieb es doch vor allem in der Nord- und Nordosthälfte recht frisch mit teils frostigen Nächten. Im Süden und Südwesten kam auch die 20 °C gelegentlich zum Zuge, dafür aber häufiger in Begleitung von Regenfällen. Die eingestreuten Sonnentage kurbelten den Pollenflug an, Extrema traten aber nicht auf.
Überall im Land flogen weiterhin Birkenpollen, am intensivsten von der Mitte bis in den Norden, Osten und Südosten, sowie in den Berglagen, wo die Messlatte zur hohen Belastung am häufigsten und am deutlichsten überschritten wurde. Am Rhein und allgemein im Südwesten blinkte die rote Warnlaterne seltener und wenn, dann weniger deutlich. Eichenpollen wurden landesweit häufiger und verwiesen die Birkenpollen an einigen Messstellen bereits auf die Plätze, genauer gesagt auf Platz 2. Platanenpollen waren lokal (vor allem in Städten) ebenfalls in mäßiger bis hoher Konzentration anzutreffen. Daneben zeigten sich Pollen von Rotbuche vereinzelt häufig (vor allem an einzelnen Messstellen in der Landesmitte), sonst eher selten. Nur noch wenig Pollen steuerten Weiden und Zypressengewächse bei. Die vormals häufigen Eschen- und Hainbuchenpollen spielten selbst ganz im Norden nur noch eine Nebenrolle – hohe Eschenpollenkonzentrationen wurden im Tiefland bis auf einzelne Ausnahmen nicht mehr gemessen. Beim Sporenflug von A wie Alternaria bis E wie Epicoccum herrschte weiter „tote Hose“. Nur Pleospora flogen gelegentlich in niedriger Konzentration.

Die kommenden Tage werden anfangs durch große Temperaturgegensätze zwischen einem frühsommerlich warmen Südwesten und einem kühlen, kaum frühlingshaft anmutenden Nordosten geprägt. Später gleichen sich die Temperaturen an und es herrscht überall Durchschnittskost. Den allermeisten Regionen ist im Wochenverlauf (reichlich) Regen vorhergesagt. Gänzlich trockene und sonnige Tage sind allerdings ebenso Teil der aktuellen Vorhersage, wie beispielsweise am morgigen Donnerstag. Damit stehen uns schwankende Pollenkonzentrationen bevor. Rekordhohe Werte werden dabei von keinem der aktuell aktiven Pollenemittenten erwartet, jedoch ist das Spektrum an verschiedenen Pollentypen in der Luft Jahreszeiten-typisch derzeit besonders breit gefächert.

Die Birke (Betula) hat landesweit ihre besten Tage hinter sich. Deren Pollen werden vor allem im Süden und Westen mit der frühsommerlichen Luftmasse aus dem Land geblasen, womit sich die Belastungen meist auf ein geringes bis mäßiges Maß reduzieren sollten. Obenrum (ab ca. 500 m NN aufwärts) lassen sich durch den späten Blühbeginn anfangs lokal hohe Belastungen blicken. Auch in der Mitte, im Norden und im Osten gehen die Pollenkonzentrationen in den Tieflagen allmählich zurück, erreichen zwar häufig noch die hohe Warnschwelle aber ein zigfaches Überschreiten derselben sollte bereits eher die Ausnahme als die Regel darstellen. Mit dem Nordostwind sind im Norden des Vorhersageraumes bis zum Sonntag zusätzlich Ferntransporte von Birkenpollen aus dem Baltikum und Skandinavien möglich.

Die Eschenblüte (Fraxinus) klingt in den nächsten Tagen immer weiter aus. Stellenweise sind im Norden und Osten bei Sonnenschein noch mäßige Belastungen möglich, sonst ist leichter oder sporadischer Eschenpollenflug zu erwarten. Mittelmeerreisende Eschenpollenallergiker sollten an ihre Medikamente denken. Dort blüht aktuell die Olive (Olea), deren Pollen kreuzreaktiv zu Eschenpollen sind und Eschenpollensensibilisierte durchaus stark betreffen können.

Pollenplatzhirsch sind nach Abzug der Birkenpollen die Pollen der Eiche (Quercus). In den kommenden Tagen dürfte die Eichenblüte auch die Gebiete im Norden und Osten Deutschlands außerhalb der städtischen Wärmeinseln erreichen und sich ansonsten in wärmerer Luft aus den Tieflagen weiter die Berge hochkämpfen. Damit stellen sich bei Sonnenschein zügig bis zu hohe Pollenkonzentrationen auf großer Fläche ein, zum Ende des Vorhersagezeitraums selbst im Küstenumfeld und äußerstem Osten, wo es bisher noch ruhig zuging.
Auch die Rotbuchen (Fagus) blühen und geben Pollen ab, sofern Blüten nach der vielfach starken letztjährigen Saison überhaupt nennenswert vorhanden sind. In den kommenden Tagen sind bei Sonnenschein gebietsweise hohe Pollenkonzentrationen möglich, mit Schwerpunkt in der Landesmitte. Ansonsten hält sich die Rotbuche bedeckt und belastet die Luft nur sporadisch oder schwach mit ihren Pollen. Lokale Ausnahmen mit hoher Pollenlast sind jedoch in Gegenden mit ausgedehntem Buchenbesatz überall möglich. Eichen- und Buchenpollen können bei einigen Birkenallergikern kreuzallergische Reaktionen hervorrufen und die Allergiesaison über das Ende der Birkenpollensaison hinaus verlängern.

Die Saison der Platane (Platanus) erreicht von der Landesmitte bis in den Norden aktuell oder irgendwann in der kommenden Woche ihren Höhepunkt. Dabei können bei entsprechender Pollenflug-förderlicher Wetterlage im Umfeld von Platanenalleen oder auf Platanen-bepflanzten Plätzen kurzzeitig (sehr) hohe Pollenkonzentrationen auftauchen. Die damit einhergehenden hohen Belastungen konzentrieren sich insbesondere auf Städte mit größeren Anpflanzungen dieser beliebten Stadtbaumart. Auf dem platten Land spielen Platanenpollen mangels Pollenquelle kaum eine belastende Rolle. Die wärmebegünstigten Lagen am Rhein, insbesondere im Südwesten haben ihren PPP, ihren Platenenpollenpeak größtenteils bereits überschritten. Hier können also die Belastungen auch unter blauem Himmel tendenziell bereits nachlassen. Platanenpollen können Allergiesymptome auslösen. In Südeuropa führt diese Baumart zu zahlreichen klinisch relevanten Sensibilisierungen. Auch in Deutschland reagieren Menschen allergisch auf Platanenpollen. Darüber hinaus können nichtallergische Reaktionen durch feine Härchen, die bei der Blatt- und Samenentwicklung abfallen, zu gereizten Bronchien führen und Husten auslösen.
Neben der Platane blüht in menschlichen Siedlungsräumen im gesamten Bundesgebiet aktuell die Rosskastanie (Aesculus). Leichter bis mäßiger Pollenflug dieser allergologisch weniger bedeutsamen Pollenart ist insbesondere in der Nähe blühender Bäume möglich.

Saisonaler Newcomer sind die Pollen der Gräser (Poaceae). Zahlreiche Gräserarten werden in der warmen Luft im Süden und Westen in den nächsten Tagen ins Kraut schießen und einige davon Blühbereitschaft erlangen. So verstetigt sich hier der Gräserpollenflug bei trockenem Wetter und erste mäßige Belastungen sind lokal nicht ausgeschlossen. Auf naturbelassenen Wiesen mit einem hohen Anteil frühblühender Gräserarten können selbst starke Symptome beim Durchschreiten der Flächen auftreten. In den grünlandreichen Gegenden Norddeutschlands sind zumindest schwache Pollenbelastungen möglich, ebenfalls mit punktuell höheren Werten. Teilweise bleiben hier im Norden, sowie in waldreichen Mittelgebirgsgegenden in der Mitte und im Osten Gräserpollen noch eine vernachlässigbare Randerscheinung.

Weidenpollenflug (Salix) leichter Natur ist in den nächsten Tagen weiterhin möglich. Allmählich klingt aber die Weidenblüte in den Tieflagen aus und zieht sich in die höheren Berglagen und den hohen Norden zurück, wo punktuell mäßiger bis vereinzelt starker Weidenpollenflug potentiell möglich ist.

Weithin leuchten aktuell die gelben Rapsfelder (Brassica). Der Raps steckt landesweit in Vollblüte und der Rapspollenflug geht seinem Höhepunkt entgegen. Trotz der großen Anbaufläche gelangen aus dem Blütenmeer nur verhältnismäßig wenig Pollen in die Luft. Der Raps ist auf Insektenbestäubung spezialisiert. Dennoch gibt es immer wieder Bericht von Betroffenen, denen Rapspollen zu schaffen machen. In den nächsten Tagen ist in der Fläche schwacher Rapspollenflug zu erwarten. Näher an großen Feldern kann mit entsprechendem Wind auch (deutlich) mehr Pollen heranwehen und vereinzelte Konzentrationsspitzen auf hohem Niveau verursachen.

Allergologisch harmlose Fichten- (Picea) und Tannenpollen (Abies) fliegen schwach bis lokal/regional (Gebirge) stark, sofern nach der starken letztjährigen Blüte genügend Blüten zur Pollenabgabe bereitstehen.

Weitere Pollentypen die aktuell in mengenmäßig meist geringer Zahl auftreten, gehören zu Ahorn (Acer), Erle (Alnus), Ginkgo (Ginkgo), Hainbuche (Carpinus), Heidekrautgewächsen (Ericaceae), Lärche/Douglasie (Larix/Pseudotsuga), Maulbeerbaum (Morus), zu Binsen- (Juncaceae) und Rosengewächsen (Rosaceae), Pappel (Populus), Sauergräsern (Cyperaceae), Spierstrauch (Spirea), Walnuss (Juglans) und Zypressengewächsen (Cupressaceae). Erste Ampfer- (Rumex) und Wegerichpflanzen (Plantago) blühen und bringen auf Wiesen lokal leichten Pollenflug hervor. Daneben blühen weitere Kräuter wie Löwenzahn (Taraxacum Cichorioideae) oder Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Der Sporenflug allergener Schimmelpilzsporengattungen wie Alternaria und Cladosporium erzeugt bisher keine nennenswerten Belastungen und ist ohne Relevanz für Allergiebetroffene. Einzig Pleospora können im zeitlichen Umfeld von Regenfällen gering belasten.

Matthias Werchan, 03.05.2023

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***


Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Esche, Birke und Gräser für Deutschland finden Sie hier.
Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle, Birke und Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

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