Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Severin

Mittwoch, 08. Februar 2023 - Dienstag, 14. Februar 2023

Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Erle (Alnus) und Kohlmeise „erschnuppern“ den Vorfrühling.

Der Pollenflug der Erle läppert sich allmählich – auch Haselpollen spielen weiter mit.

Aktuell ist noch einmal der Winter nach Deutschland zurückgekehrt und zeigt sich vielerorts von seiner freundlichen Seite mit frostigen Nächten und sonnigen Tagen bei maximal leichten Plusgraden. Zuvor war der Witterungseindruck eher herbstlich geprägt, mit vielen Wolken und Wind in milderer Atlantikluft. Zwischen den häufigen Niederschlägen kam bedingt durch die deutlicheren Plusgerade und den lebhaften Wind so etwas wie Pollenflug zustande, wobei weiterhin Hasel und Erle den Hauptteil des Pollenflugs stemmten. Die Pollenkonzentrationen nahmen gegenüber der Vorwoche zu, blieben allerdings weiterhin verhältnismäßig niedrig. Nur regional und kurzzeitig wurde ein mittleres Belastungsniveau erreicht. Auch das aktuell sonnige Wetter ließ den Pollenflug nicht gleich „explodieren“, dafür waren die Temperaturen zu tief, vor allem in der Osthälfte des Landes. Den Rhein entlang und im Nordwesten war es etwas milder und mehr Bewegung im Pollenflug erkennbar, mit der höchsten Wahrscheinlichkeit für bemerkbare Allergiesymptome durch diese beiden Pollentypen. Pollen von Eibe, Esche, Pappel, Ulme und Zypressengewächsen waren nur hin und wieder und nur in Kleinstmengen mit von der Partie. Auch die Sporen der Schimmelpilze gehörten in den vergangenen Tagen zum aerobiologischen Kleinkram.

Während dieser Vorhersagewoche geht es mit den Temperaturen im ganzen Land stückweise aufwärts und Winterwetter ist bald kein Thema mehr. Selbst das Wort „Vorfrühling“ könnte ab Beginn der nächsten Woche bei entsprechendem Sonnenschein im äußersten Westen und Südwesten Deutschlands häufiger in den Wettervorhersagen auftauchen. Entscheidend wird die Position des wetterbestimmenden Hochs sein, dass nach derzeitiger Vorhersage im Norden und Nordosten wohl eher für nieselige und graue im Süden und Südwesten auch für blaue Tage sorgen könnte. Mit den ansteigenden Temperaturen setzt sich die bereits mehrfach angestoßene phänologische Entwicklung bei den frühblühenden Baumarten fort, inklusive eines allgemeinen Aufwärtstrends bei Pollenfreisetzung und Pollenflug.

Pollen der Hasel (Corylus) spielen auch in den kommenden Tage eine Rolle. Noch immer ist Blühpotential vorhanden, dass bei den zunehmend milderen Temperaturen allmählich weiter ausgeschöpft wird. Die höchsten Belastungen werden sich dabei im Westen und Südwesten einstellen. Sofern sich die Sonne durchsetzt, sind bei Temperaturen von 10 °C und mehr schnell wieder mittlere bis hohe Pollenkonzentrationen möglich. Bleibt es unter Hochnebel ganztägig grau und kühl(er), sind es eher die niedrigen Belastungen, ähnlich denen der Vorwoche.

Unsere heimischen Erlen (Alnus) werden in den nächsten Tagen langsam unruhig. In den klimatischen Gunsträumen im Westen sind die Temperaturen ab Wochenbeginn voraussichtlich hoch genug, um die Kätzchenreifung erneut aufleben zu lassen. Damit könnten erstmals genügend Bäume in Blühlaune geraten, um stärkeren Pollenflug auszulösen. Vor allem entlang des Rheins ist dann im Zusammenspiel von Sonnenschein und milder Luft die Marke zur hohen Pollenbelastung in Sicht. Weiter nach Norden und Osten geht es in den kommenden Tagen etwas gemächlicher zu. Wenn es nicht vor sich hin nieselt, stehen geringe bis mittlere Belastungen auf der Karte. In den Bergen oberhalb 500 m NN ist so gut wie kein Erlenpollen-Traffic zu erwarten.

Vor allem die Eiben (Taxus), aber auch erste Zypressengewächse (Cupressaceae) könnten mit ihren Pollen in der zweiten Hälfte der Vorhersagewoche lokal/regional einen „erkennbaren“ und nicht nur einen minimalen Anteil am Luftstaub ausmachen. Voraussetzung ist auch hier ein bisschen Vorfrühlingscharakter beim Wetter, der wohl am ehesten im Westen und Südwesten zu finden ist, denn im Norden und Osten. Ein sprunghafter Anstieg der Pollenkonzentrationen ist jedoch (noch) unwahrscheinlich. Speziell bei den Zypressengewächsen blühen die einzelnen Arten dieser recht umfangreichen Pflanzenfamilie erst nach und nach auf. Sollte sich eine Südwestströmung etablieren, könnten sich jedoch zusätzliche Pollen der im Mittelmeerraum blühenden Zypressenarten zu uns auf den Weg machen, wie in den letzten Wochen schon häufiger geschehen. Es besteht damit im Höchstfall ein minimales Risiko Allergiesymptome zu entwickeln. Eibenpollen sind hierzulande in den „mildesten Ecken“ bereits an einigen Bäumen startklar. Sobald die Blüte einsetzt, treten im Umfeld der stark stäubenden Art schnell hohe Pollenkonzentrationen auf. Für flächendeckenden Pollenflug mit Allergierisiko werden die freigesetzten Pollenmengen in den kommenden Tagen nicht reichen. Wahrscheinlich reagieren sowieso nur sehr wenige Menschen hierzulande auf Eibenpollen, ausgeschlossen ist eine Allergie allerdings nicht.

Ahorn- (Acer), Eschen- (Fraxinus), Pappel- (Populus) und/oder Ulmenpollen (Ulmus) gehören zu dieser Jahreszeit noch zu den Exoten im Luftstaub, sind aber unter dem Einfluss städtischer Wärmeinseln und den dortigen Anpflanzungen möglicher fremndländischer und/oder frühblühender Arten in geringer Zahl beigemengt.

Der Sporenflug allergener Schimmelpilze (Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora) ist selbst bei Sonnenschein in den kommenden sieben Tagen unbedeutend und sollte beim Aufenthalt im Freien keine Allergiebeschwerden hervorrufen.

Matthias Werchan, 08.02.2022

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG, der AstraZeneca GmbH und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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