Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Rudolf

Mittwoch, 08. Mai 2019 - Dienstag, 14. Mai 2019

Ampfer (Rumex)
Gräser (Poaceae)
Wegerich (Plantago)
Eiche (Quercus)
Kiefer (Pinus)
Rosskastanie (Aesculus)
Walnuss (Juglans)
Birke (Betula)
Buche (Fagus)
Esche (Fraxinus)
Fichte (Picea)
Platane (Platanus)
Tanne (Abies)
Blühende Kiefer (Pinus) am 30. April 2019 in Berlin © Matthias Werchan

Nur wenige Veränderungen zur Vorwoche – Gräserpollen fliegen allmählich stetiger.

Eine allergologisch ruhige Woche mit deutschlandweit nur gedämpften Pollenbelastungen liegt hinter uns. Selbst die in anderen Jahren sehr „potent“ auftretenden Windbestäuber wie Eiche (Quercus), Kiefer (Pinus) oder Fichte (Picea) brachten bisher – trotz ihrer aktuellen Hauptblütezeit – eher sensationell wenig zustande, als sensationell viel. Auch für die nächsten Tage wird kein „Pollenspektakel“ in der Luft erwartet.

Die Birke (Betula) versinkt nun bis zur nächsten Saison wieder in der allergenen Bedeutungslosigkeit. Es fliegen zwar in den nächsten Tagen noch hin und wieder Birkenpollen, die dadurch hervorgerufenen Belastungen bleiben aber schwach und Symptome nur den empfindlichsten Betroffenen vorbehalten. Mit anhaltendem Nordwind sind Fernflüge von Pollen aus Skandinavien weiterhin möglich, bei allerdings abnehmender Wahrscheinlichkeit. Die aktuell zu Ende gehende Birkenpollensaison kann rückblickend vielerorts im Land als eine der stärksten Saisons der zumindest letzten 15-20 Jahre betrachtet werden.

Die schon erwähnten Eichen (Quercus) sind noch deutlich aktiver als die Birken und verteilen ihre Pollen in die Luft, mit daraus resultierenden Belastungen, die jedoch mehr oder weniger weit entfernt von vorjährigen Rekordwerten liegen dürften. Durch die verwandtschaftliche Nähe zu den Birken können Eichenpollen auch für manchen Birkenpollenallergiker spürbar werden. Für die nächsten Tage sind Eichenpollen in meist mäßigen Konzentrationen messbar mit den stärksten Belastungen im Osten und Norden, wo die Eichenblüte auf ihrem Entwicklungsgipfel angelangt ist. Die Blüte, der den Birken gleichfalls nahestehenden Buche (Fagus), läuft im Tiefland allmählich aus. Noch fliegen Buchenpollen insbesondere im Norden Deutschlands und in mittleren Gebirgslagen in bis zu hoher Konzentration, im großen Rest des Landes verringert sich deren Zahl jedoch stetig weiter um bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraumes nahezu gänzlich aus der Luft verschwunden zu sein.

Trotz des kühlen Wetters schreitet die Gräserblüte (Poaceae) langsam aber stetig voran. Zu den schon seit einigen Wochen aktiven Gräserarten der Gattungen Fuchsschwanz- (Alopecurus) und Ruchgräser (Anthoxanthum) entfalten an wärmeren Standorten allmählich weitere, häufige Arten ihre ausgereiften Blütenstände, beispielsweise Knaulgräser (Dactylis) oder erste Schwingel-Arten (Festuca). Die Zunahme blühender Gräserarten dürfte damit in den kommenden Tagen in den tieferen Lagen zur Verstetigung der bisher sporadischen Belastungen führen. Dabei bleiben Belastungen auf geringem Niveau meist noch die Regel, mäßige Werte können aber an sonnigen und windigen Tagen vor allem in Richtung Westen und Südwesten bereits auftreten. Hohe Gräserpollenkonzentrationen sind in der Fläche in den kommenden Tagen nicht zu erwarten. Betroffene sollten aber die unmittelbare Nähe ungemähter Wiesen und Wegränder meiden, da Belastungen lokal auch schon höher ausfallen können. Zusammen mit den Gräsern gehen typische Wiesenkräuter „in Stellung“ und lassen ihre Pollen durch den Wind übertragen. Von blühenden Ampfer- (Rumex) und Wegerichpflanzen (Plantago) ausgehende Belastungen sind bisher nur schwach aber bereits an vielen Pollenstationen messbar. Für die kommenden Tage muss mit einer langsamen Verstärkung des Pollenflugs gerechnet werden.

Die Blüte der heimischen Eschen (Fraxinus excelsior) ist beendet. Letzte Bäume blühen in den Höhenlagen der Mittelgebirge und des Alpenraums. Gelegentlich können freigesetzte Pollen der im Siedlungsbereich angepflanzten, nichtheimischen Blumenesche (Fraxinus ornus) zu örtlichen, aber nur recht schwachen Reizungen führen.

Die innerorts teils recht intensive Platanenblüte (Platanus) geht ihrem Ende entgegen, wodurch die Belastungen rasch wieder auf null zurückgehen. Nur im Küstenumfeld bewegen sich die Belastungen in den kommenden Tagen noch seitwärts, bevor auch dort die Blüte endet.

Die Rosskastanienblüte (Aesculus) ist noch nicht vorüber und hält bei den allermeisten Bäumen auch noch bis zum Ende dieses Vorhersagezeitraums an. In Parks und Alleen mit zahlreichen Rosskastanien können Pollen in bis zu mittlerer Konzentration auftreten, ansonsten fliegen nur gelegentlich Pollen dieser insektenbestäubten Art durch die Luft. Pollen der Rosskastanie wird ein Sensibilisierungsrisiko zugesprochen.

Fichte (Picea) und Tanne (Abies) haben in dieser Saison sehr schwach geblüht, so dass das noch im vergangenen Jahr gut sichtbare Phänomen des „Schwefelregens“ in diesem Jahr im Prinzip ausgefallen ist. Viel Material zum Stäuben ist in den männlichen Zapfen auch nicht mehr vorhanden, da die Blüte im Tiefland beendet ist und nur die Bäume in den höheren Berglagen noch Pulver vorrätig haben. Die aktuell noch deutlich aktivere Kiefer (Pinus) läuft beim Pollenaufkommen bislang gleichfalls auf Sparflamme. Es kann bereits eine schwache Saison postuliert werden. Aber selbst wenn Kiefern, Fichten oder Tannen die Luft um sie herum mit ihren Pollen gelb färben, müssen sich Allergiker nicht sorgen. Eine allergologische Relevanz wird keiner dieser Pollenarten attestiert.

Der gelbe Glanz der unzähligen Rapsblüten (Brassica napus) auf den Feldern in unserer Landschaft vergeht nur langsam. Weiterhin stehen dem vorhandenen Blütenmeer nur wenige umherfliegende (und dem menschlichen Auge verborgene) Rapspollen in der Luft gegenüber. Der Wind trägt nur wenig zur Verbreitung von Rapspollen bei. Raps hat sich auf die Insektenbestäubung spezialisiert. Allergiker müssen nur in unmittelbarer Nähe zu den Feldern mit Reizungen durch Rapspollen rechnen. Die Pollenkonzentrationen bleiben in etwa auf dem Niveau der Vorwoche.

Weitere Pollenarten die noch, bereits oder weiter in kleiner Menge messbar sind, gehören vor allem zu Walnuss (Juglans), Holunder (Sambucus), Ahorn (Acer), Liguster (Ligustrum), zu Zypressengewächsen (Cupressaceae), Rosengewächsen (Rosaceae), Sauergräsern (Cyperaceae), Doldenblütlern (Apiaceae) und Binsengewächsen (Juncaceae). Auch allererste Brennnesselpollen (Urtica) können auftreten.

Die Zahl am Schimmelpilzsporen in der Außenluft ist noch recht gering und für die allermeisten Allergiker weiterhin harmlos. Die Sporenzahl wird voraussichtlich ab etwa Ende Mai/Anfang Juni an den ersten Messstationen warnrelevant.

 

 

Matthias Werchan, 08.05.2019

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Esche, der Birke und der Gräser für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der der Birke und der Gräser in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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