Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Mia

Mittwoch, 10. Februar 2021 - Dienstag, 16. Februar 2021

Eibe (Taxus)
Erle (Alnus)
Hasel (Corylus)
Die schönen Seiten des Winters

Deutschland im Griff des Winters – Pollenflug vorerst noch auf Sparflamme

Eine bemerkenswerte Kältewelle hat weite Teile Deutschlands erfasst. Teils stattliche Schneedecken überziehen die Landschaft und verlangsamen Mensch und Natur. Die auf dem Sprung befindliche Pollensaison wurde durch das Winterwetter eiskalt erwischt. Während heute vor einem Jahr bereits im ganzen Land reichlich Hasel- und Erlenpollen flogen, bleiben derzeit die meisten unserer Pollenfallen mehr oder weniger leer. Im Norden, Osten und in der Mitte des Landes hielten sich während der vergangenen Tage nur einzelne hartgesottene Pollenkörner in der Luft auf, die bei Betroffenen kaum zu Beschwerden geführt haben dürften. Deutlich andere Bedingungen herrschten zumindest anfangs noch im Süden, Südwesten und teils auch Westen Deutschlands. Hier hielt eine milde Luftmasse gegen die Kälte und begünstigte sowohl Pollenreifung als auch Pollenfreisetzung. In längeren Niederschlagspausen konnten dann sowohl die Haseln als auch zunehmend die Erlen den Allergikern zusetzen und mit mittleren bis vereinzelt hohen Pollenkonzentrationen aufwarten. Die markanten Wettergegensätzen im Land spiegelten sich daher im Ansatz auch in den gegensätzlichen Pollenbelastungen wider. Eibenpollen spielten noch nirgendwo in Deutschland eine bedeutsame Rolle.

In den kommenden Tagen dominiert vielfach hoher Luftdruck unser Wetter. Trotz teils länger anhaltenden Sonnenscheins werden bis zum Wochenende kaum Plusgrade erwartet. Stattdessen behält vor allem nachts der Frost weiter alle Trümpfe in der Hand. Eine phänologische Entwicklung hin zu mehr blühbereiten Haseln (Corylus) und Erlen (Alnus) bzw. eine Entwicklung hin zu einem breiterem Pollenspektrum in der Luft, ist unter diesen Bedingungen vorerst ausgeschlossen. Stattdessen geht es den aufgeblühten und ungeschützt in der Frostluft hängenden Kätzchen an den sprichwörtlichen Kragen. Bei länger andauerndem strengem Frost sind Schäden an stäubbereiten Kätzchen zu erwarten oder bereits eingetreten – hier ist es dann Essig mit Pollenflug. Entsprechend abgeschwächt gestaltet sich voraussichtlich der Fortgang der Haselpollensaison, insbesondere dort, wo bereits viele Haseln in Vollblüte standen – also in etwa vom Süden über den Westen bis in die Mitte Deutschlands. Die Erlen dürften aufgrund ihres natürlichen Entwicklungsrückstands gegenüber den Haseln kaum von frostbedingten Schäden betroffen sein. Und auch überall dort, wo Haselkätzchen noch nicht voll aufgeblüht sind, nimmt der Frost keinen Einfluss.

Im Großen und Ganzen dürfte der Pollenbelastungs-Fahrplan bis zum Sonntag klar sein: Wenig bis keine Belastung durch Hasel und Erle im größten Teil des Landes, möglicherweise etwas Pollenflug und damit geringe Belastungen am Rhein entlang. Mit Beginn der neuen Woche deutet sich von Westen her eine Milderung an, mit der das Pluszeichen vor den Temperaturangaben allmählich wieder Einzug hält. Bleibt es dazu trocken und scheint längere Zeit die Mitt-Februarsonne (Sonnenstand wie Ende Oktober), dürften sich zumindest mittlere Belastungen durch Haselpollen und teils schon hohe Belastungen durch Erlenpollen in den Tieflagen einer Linie von Baden-Württemberg bis nach Niedersachsen einstellen. Weiter nach Osten hin bleibt es aufgrund der noch weiter kalten Witterung voraussichtlich bis zum Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums bei nur sporadischen bis höchstens geringen Belastungen. Eventuell kann mit Winddrehung auf West etwas Pollen aus den Blühregionen in die Frostregionen verfrachtet werden.

Bei der Eibe (Taxus) gilt das Vorhergesagte der letzten Woche im Prinzip weiter - Zitat: „Der... ...Vorlauf der Vegetationsentwicklung im Südwesten (Rheinland) führt dort… …zum Anschwellen und lokal bereits zum Aufplatzen der kleinen Eibenzäpfchen (Taxus)“. Eibenpollen können also bei entsprechender Erwärmung der Luft (ab Montag) in der genannten Region zu lokaler Belastung führen.

Gelegentlich dürften mit Beginn der neuen Woche auch wieder ein paar Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) in der Luft auftauchen, bei Südwest-Wind als Mix aus heimischen und herangewehten Pollen aus dem Mittelmeerraum, ansonsten nur aus beginnender heimischer Produktion, alles jedoch unterhalb warnrelevanter Schwellen.

Einzelne Eschenpollen (Fraxinus) könnten im Fall der Fälle (Südwestwind) ebenfalls von Frankreich her den Weg nach Deutschland finden, bleiben jedoch weiter ohne Relevanz für Allergiker. Der Vollständigkeit seinen wieder Ulme (Ulmus) und (Silber)ahorn (Acer saccharinum) erwähnt, die im Südwesten/Westen Deutschlands erste Pollen in die Luft abgeben könnten.

Von allergenen Schimmelpilzsporen in der Außenluft geht bis zum Ende des Vorhersagezeitraums keinerlei Gefahr für Betroffene aus.

Matthias Werchan, 10.02.2021

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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