Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Irmgard

Mittwoch, 06. Februar 2019 - Dienstag, 12. Februar 2019

Hasel (Corylus)
Erle (Alnus)
Blühbereite Erlenkätzchen (Alnus) in Lemwerder an der Weser, nördlich von Bremen am 02.02.2019 © Dr. Anke Simoleit

Regional erste starke Allergiebeschwerden durch rasch zunehmenden Haselpollenflug möglich.

Während sich Deutschland während der zurückliegenden Tage eher im «meteorologischen Niemandsland» zwischen Winter und Vorfrühling befand, mit unstetigem und nur schwachem Pollenflug der beiden Frühblüher Hasel (Corylus) und Erle (Alnus), werden die Belastungen für Pollenallergiker in den kommenden Tagen (deutlich) spürbarer. Bei Temperaturen von bis zu 10 °C erwachen die beiden genannten Gattungen zusehends aus ihrer Winterruhe.

Besonders die Haseln werden mit dem Ausreifen ihrer Kätzchen schnell auf die milderen Temperaturen reagieren können. So sollten sich Betroffene im Norden und Westen des Landes, in thermisch begünstigten Regionen des Südens und in den Wärmeinseln der Städte während der kommenden Tagen immer verbreiteter auf mäßige Belastungen einstellen. Gehen milde Temperaturen zusätzlich noch mit längeren sonnigen Abschnitten und Wind einher, können tagsüber – zumindest lokal – auch starke Belastungen die Folge sein. Etwas zurückhaltender gestaltet sich die Pollenbelastung im äußersten Osten und Südosten, sowie in den mittleren und höheren Lagen der Mittelgebirge. Bis auch hier der Großteil der Haseln blühbereit ist und die Belastungen nach oben schnellen, vergehen zumindest noch einige Tage – ein letzter Aufschub für Allergiker.
Bei der Erle verhält es sich im Wesentlichen wie bei der Hasel. Erste mittlere Belastungen betreffen in den nächsten Tagen zuerst die Regionen mit schon blühbereiten Erlen (siehe Foto) in einem Bogen entlang des Rheins über die westfälische Tieflandsbucht und Teile Niedersachsens bis an die Küsten von Nord- und Ostsee. In den anderen Gebieten, müssen die dortigen Erlenbestände noch mehr Wärme akkumulieren, um für ersten «ernsthaften» Pollenflug zu sorgen.

Da mit den steigenden Temperaturen der Pollenflug auch in den Nachbarländern des Westens und Südens auflebt bzw. schon für ein Aufleben gesorgt hat, sind bei Luftmassentransport aus diesen Regionen zusätzlich ferntransportierte Pollen in der Luft. Dazu gehören neben Hasel und Erle auch die Pollen der Zypressengewächse (Cupressaceae) und Eschen (Fraxinus). Einen bedeutsamen Einfluss auf das Allergiegeschehen hierzulande nehmen diese herantransportierten Pollen nicht.

Gegen Ende des aktuellen Vorhersagezeitraums können sich zudem erste Weidenpollen (Salix) in der Luft zeigen, die sich jetzt am Beginn der Saison fast ausschließlich der frühblühenden Salweide (Salix caprea) oder deren Hybriden zuordnen lassen.

Schimmelpilzsporen sind in der Außenluft nur in unbedeutender Zahl unterwegs. Allergische Reaktionen sind daher nicht zu befürchten. Allerdings kann es während des Zusammenfegens von heruntergefallenem Blattmaterial kurzzeitig zu einer lokal beschränkten Aufwirbelung bedeutender Mengen allergierelevanter Sporen kommen. Hier sollten empfindliche Pilzsporenallergiker Vorsicht walten lassen.

 

 

Matthias Werchan, 06.02.2019

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Hasel und der Erle für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Erle in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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 Die Vorhersage beruht auf den Daten unseres Pollenflugmessnetzes mit derzeit 33 aktiven Messstationen.

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