Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Arnold

Mittwoch, 23. September 2020 - Dienstag, 29. September 2020

Beifuß (Artemisia)
Brennnessel (Urtica)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Wegerich (Plantago)
Ein letztes blühendes Büschelschön (Phacelia) auf einem Feld im Norden von Meck-Pomm erinnert an vergangenes „Schönwetter“ © Kai Gloyna

Pollensaison auf der Zielgerade

Im Buch der Jahreszeiten blätterte der Übergangsmonat September in der zurückliegenden Vorhersagewoche ein letztes Mal im Kapitel mit dem Namen: „Sommer“ und verwöhnte dabei Sonnenliebhaber sowie die T-Shirtträger/Kurze-Hosen-Fraktion. Der Pollenflug war währenddessen allerdings schon ein paar Seiten weiter im Buch und beim Kapitel „Herbst“ angekommen, was auch Pollenallergikern schöne Tage bereitet haben dürfte, da kaum nennenswerter Pollenflug messbar war – trotz idealem Pollenflugwetter. Am regelmäßigsten in der Luft hielten sich die Pollen der Brennnesselgewächse und der Gräser. Diese schafften aber nur noch selten mehr als zwei, drei Pollenkörner pro Kubikmeter am Tag, was auf der Belastungsskala einem sehr geringen Wert entspricht. Ambrosia war einzig in seinem Hauptverbreitungsgebiet (Südostbrandenburg, Nordsachsen), also räumlich eng begrenzt, mit mittleren bis teils starken Belastungen warntechnisch relevant. Bedeutsamer Fernflug von Ambrosiapollen wurde nicht registriert. Andere Typen von Kräuterpollen schipperten an der Nachweisgrenze herum oder blieben der Luft und unseren Messgeräten gänzlich fern. Schimmelpilzsporen der Gattungen Cladosporium und Alternaria spielten anfangs noch eine Rolle und könnten bei Betroffenen möglicherweise Symptome ausgelöst haben. Seit dem vergangenen Wochenende sind die Konzentrationen an den allermeisten Messstellen auf ein unbedenkliches Niveau abgesunken. Der anstehende Beginn der Heizperiode ist für viele Milbenallergiker eine unangenehme Zeit, da Innenräume im Jahresverlauf gesehen zu dieser Zeit am stärksten mit Allergenen von Hausstaubmilben der Arten Dermatophagoides pteronyssinus und D. farinae belastet sind.
Der nun folgende rasche Übergang zu herbstlich kühlem und teils sehr regnerischem Wetter gibt der Pollenflugsaison in den kommenden Tagen den Rest.

Damit ist prinzipiell schon fast alles gesagt.

Für Pollenallergiker hat an trockenen Tagen einzig das allergene Traubenkraut (lat. Ambrosia) Restchancen bemerkbare Symptome zu verursachen. Vornehmlich in Gegenden mit großen Vorkommen (brandenburgische Niederlausitz) sind unter den zahllosen Pflanzen einige Exemplare dabei, die bis in den Oktober hinein erwähnenswerte Pollenmengen abgeben können. Ansonsten spielen die bekannten allergenen Pollen in dieser Saison warntechnisch keine Rolle mehr.  
Mit der späten Blüte angepflanzter Zedern (z.B. der Atlaszeder, lat. Cedrus atlantica) können sich punktuell in Parks und Gärten dünne gelbe Ablagerungen des Blütenstaubs dieser windbestäubten Baumart bilden. Teilweise registrieren auch unsere Pollenfallen im Land dieses lokale Phänomen. Eine Verschärfung der Belastungssituation ist jedoch ausgeschlossen – Zedernpollen sind nicht allergen.

Weitere Pollenarten, die in der aktuellen Vorhersagewoche sporadisch oder in kleiner Zahl auftreten können, entstammen meist Gräsern (Poaceae) und Brennnesselgewächsen (Urticaceae). Pollen von Beifuß (Artemisia), Wegerich (Plantago) und den Gänsefußgewächsen/Fuchsschwanzgewächsen (Chenopodiaceae/Amaranthaceae) fliegen bei trockenem Wetter hin und wieder, ohne Relevanz für Betroffene.
Selten kommen Pollen insektenbestäubter Kräuterfamilien hinzu, insbesondere von diversen Arten der Korbblütler (Asteraceae), von Knöterichgewächsen (Polygonaceae), von Efeu (Hedera) und vom „Gründünger“ Senf (Sinapis - Brassicaceae).

Die Konzentrationen der von unseren Messstellen erfassten allergenen Schimmelpilzsporengattungen Alternaria, Cladosporium, Epicoccum und Pleospora sollten sich in den nächsten Tagen meist unterhalb der Reizschwelle einpendeln. Der Sporenflug setzt sich abgeschwächt auch im Oktober weiter fort über das Ende der Pollensaison hinaus. Die genannten Gattungen machen sich in der Außenluft erst im Spätherbst so rar wie derzeit bereits die allergenen Pollen.

Matthias Werchan, 23.09.2020    

 

*** Wir danken der Allergopharma GmbH & Co. KG und der AstraZeneca GmbH  für das Sponsoring dieser Wochenpollenvorhersage. ***

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und der Ambrosia für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationsvorhersagen der Gräser, des Beifußes und der Ambrosia in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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