Wochenprognose

Für Deutschland

Wochenpollenvorhersage Anton

Mittwoch, 19. September 2018 - Dienstag, 25. September 2018

Brennnessel (Urtica)
Gänsefuß (Amaranthaceae)
Gräser (Poaceae)
Traubenkraut (Ambrosia)
Wegerich (Plantago)
Die Laubfärbung im Oberharz (Sachsen Anhalt) kündigt den Herbst an (17.09.2018). © Matthias Werchan

Mit dem Herbstanfang verflüchtigen sich die Pollen.

Der Herbst hält Einzug und das Allergierisiko nimmt glücklicherweise immer weiter ab. Bedeutsam sind für Pollenallergiker nur noch die Pollen des Traubenkrauts (Ambrosia), die in Regionen mit großen Ambrosiavorkommen (Südostbrandenburg) für ein spürbares Belastungsrisiko sorgen können. Die meist isolierten Vorkommen in anderen Regionen (vor allem in Süd- und Westdeutschland) können punktuell noch zu geringen Belastungen führen, je nach Bestandsgröße der lokalen Vorkommen und der Entfernung zu den Pflanzen. Das Blühvermögen der meisten Ambrosiapflanzen hat sich aber mehr oder weniger erschöpft und die Pollenfreisetzung hat bereits deutlich abgenommen. Ausgehend von der „allergologischen Nähe“ zwischen Ambrosia und Beifuß, leiden neben reinen Ambrosiapollenallergikern, die in Deutschland noch eher die Ausnahme als die Regel bilden, meist die Beifußpollenallergiker beim Kontakt mit diesen Pollen. Helfen auch Sie mit, die weitere Ausbreitung dieser Pflanze in Deutschland zu verhindern! Wichtig ist es dabei, zuerst die Vorkommen zu erfassen. Über die neue Webseite www.ambrosiafinder.de bitten wir Sie, Ihnen bekannte Fundstellen möglichst präzise einzutragen zusammen mit einem Foto zur Validierung des Fundes!

Andere wichtige Allergenträger wie Beifuß (Artemisia) oder die Gräser (Poaceae) haben keinen Einfluss mehr auf Allergiker. Punktuell sind sehr geringe Belastungen durch das wärmeliebende Hundszahngras (Cynodon dactylon), dessen Blüte unter günstigen Wachstumsbedingungen erst im beginnenden Herbst ihr Ende findet, möglich.

Einige wenige weitere Arten von Kräutern sind auch in den nächsten Tagen noch in der Lage geringe Mengen Pollen auszustoßen. Dazu gehören der Wegerich (Plantago), die Gänsefußgewächse (Chenopodiaceae), die Brennnesselgewächse (meist Urtica), einige Korbblütlerarten (Asteraceae) und vereinzelt der zu den Kreuzblütengewächsen (Brassicaceae) gehörende Senf (Sinapis). Eine allergologische Relevanz besteht aber nun nicht mehr, da die Konzentrationen in der Luft nicht ausreichen, um Reaktionen auszulösen. Bis zum endgültigen Erliegen des Pollenflugs der genannten Pflanzenfamilien/-gattungen vergeht noch etwas Zeit. Letzte Brennnesselpollen können beispielsweise noch bis weit in den Oktober hinein auftreten.

Zedernpollen (Cedrus) erscheinen derzeit dort gehäuft auf glatten Oberflächen (Autoscheiben, Gehwege, Fensterbretter ...), wo Zedernbäume bei uns im Land gepflanzt wurden (Gärten und Parks). Der frische gelbe Staub erinnert an die teilweise massiven Ablagerungen durch Kiefern- und Fichtenpollen im Mai. Zedernpollen sind nicht allergen. Auch der Efeu (Hedera) blüht erst spät im Jahr, wodurch jetzt hin und wieder allergologisch bedeutungslose Zahlen an Efeupollen in der Luft und in unseren Messgeräten auftauchen.

Das warme Spätsommerwetter hat überall dort, wo es in den letzten Wochen etwas kräftiger geregnet hat, (in Teilen West- und Norddeutschlands und im äußerten Südostens) das Schimmelpilzwachstum gefördert. Dadurch kam es dort (noch) nicht zum endgültigen Rückgang der Sporenzahl der beiden allergenen Gattungen Cladosporium und Alternaria auf ein allergologisch unbedeutendes Niveau. In den anderen Regionen Deutschlands hatte die anhaltende Trockenheit das Allergierisiko für Betroffene bereits früh im Jahr (ca. Anfang September) deutlich reduziert. Die Pilzsporensaison dauert insgesamt länger als die Pollensaison und wird erst im Spätherbst beendet sein. Die allergologisch bedeutende allergene Gattung Epicoccum hat normalerweise sogar erst jetzt - im Übergang vom Sommer zum Herbst - ihren Saisonhöhepunkt.

 

 

Matthias Werchan, 19.09.2018

 

? Diese Wochenpollenvorhersage trägt den Namen Anton. Wir möchten uns damit sehr bei unserem fleißigen FSJ-ler Ben bedanken, der unsere Stiftung über 12 Monate tatkräftig unterstützt hat. Ben möchte mit dem Namen dieser Vorhersage seinen besten Freund grüßen. Im Namen der Pollenstiftung: Alles Gute lieber Ben!

 

Tägliche Pollenbelastungsvorhersagen des Traubenkrauts für Deutschland finden Sie hier.

Tägliche Pollenkonzentrationen der Gräser, des Beifußes und des Traubenkrauts in der Luft in Europa finden Sie hier.

 

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Die Vorhersage beruht auf den Daten unseres Pollenflugmessnetzes mit derzeit 33 aktiven Messstationen.

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