Erkennung

Für jeden Pollenallergiker ist es wichtig zu wissen, auf welche Pollen er überempfindlich reagiert. Baumpollen von Hasel (Corylus), Erle (Alnus), Birke (Betula) und Esche (Fraxinus), Kräuterpollen von Beifuß (Artemisia) und regional Ambrosia (Ambrosia) sowie Gräserpollen (Poaceae), wozu auch die Getreide wie der Roggen (Secale) gehören, haben die größte Bedeutung. Personen, die das Auftreten bestimmter Allergiebeschwerden zwischen Frühling bis Herbst feststellen, sollten daher, sofern möglich, einen Arzt mit der Zusatzbezeichnung Allergologie aufsuchen, um sich diagnostizieren zu lassen.

Die Diagnostik umfasst zunächst eine möglichst sorgfältige Erhebung der bisherigen Krankheitsgeschichte (Anamnese), dann folgt meist ein Allergietest an der Haut (Pricktest) und möglicherweise eine Blutabnahme zum Nachweis von Antikörpern gegen vermutete auslösende Allergene. Es existieren heute sehr moderne und umfangreiche Testmöglichkeiten des Blutes. Bei der Hauttestung wird dem Patienten eine geringe Menge des Pollenallergenextraktes in die Haut injiziert; liegt eine Allergie gegen die verabreichten Pollen vor, so wird ca. 15- 20 Min. nach der Injektion eine Quaddel mit Rötung auf der Haut sichtbar. Zu beachten ist, dass ein positives Hauttestergebnis zunächst nur anzeigt, dass spezifische Antikörper gegen das getestete Allergen vorliegen und die Person damit als „sensibilisiert“ bezeichnet wird. Nur wenn dieses Allergen auch beim Kontakt zu Beschwerden führt spricht man von einer Allergie. Man kann durchaus jahrelang Antikörper haben, also sensibilisiert sein, ohne zu erkranken. Dies kommt bei Antikörpern gegen Pollen seltener vor, wohl aber häufig bei Antikörpern gegen Katzenhaar oder Hausstaubmilben.

Eine gute Gelegenheit, auch ohne Arzt der Vermutung nachzugehen, ob man an einer Pollenallergie leidet, bieten Apps. Die wohl beste (und evaluierte) App für Pollenallergiker ist die „Husteblume“ der Techniker-Krankenkasse, die kostenlos genutzt werden kann. Mit Hilfe der App kann man einen sog. „Selbsttest“ mittels einiger Fragen/Antworten machen und erreicht damit eine recht gute Einschätzung zum Vorliegen einer Pollenallergie.

 

Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann, aktualisiert am 20.01.2021