31.12.2022

Rekordtemperaturen begünstigen die Kätzchenentwicklung

Der Kältestart in den Dezember scheint angesichts der derzeitigen Temperaturen völlig vergessen. Stattdessen erwartet uns nach einem rekordmilden Silvester 2021 erneut ein brühwarmer Silvestertag mit vielerorts neuen Temperaturrekorden, selbst Werte über 20 °C werden im Südwesten prognostiziert. Von der nördlichen Mitte bis an den Alpenrand bleibt es dazu trocken, teils sogar mit reichlich Sonne (südliches Drittel des Landes) und auch der Wind weht spürbar. Ähnlich gestaltet sich das Wetter am Neujahrstag. Mit Winter hat das nun wirklich nichts mehr zu tun. Während sich also die einen auf T-Shirt-Wetter, Grillen im Garten, und gekühlte Getränke freuen, sehen Pollenallergiker diesem Ereignis eher mit geröteten Augen und anderen spürbaren Allergiesymptomen entgegen.
Bereits in den vergangenen Tagen begann messbarer Pollenflug von Hasel (Corylus) und (Purpur)-Erle (Alnus × spaethii) bevorzugt entlang des Rheins und vereinzelt und zaghaft innerhalb städtischer Wärmeinseln außerhalb dieses bekannten klimatischen Gunstraumes. Von einem weiteren (kurzfristig kräftigen) Aufleben des Pollenflugs muss nun ausgegangen werden. Nicht nur lokale Belastungen mit Haselpollen sind angesichts der Wetterlage möglich. Vor allem vom Südwesten und äußerten Westen aus bis in die mittleren Landesteile hinein könnte sich in den Tieflagen heute und morgen erstmals in dieser Saison recht verbreitet leichter, lokal/punktuell auch schon mäßiger Haselpollenflug einstellen. Daneben beginnen die örtlich angepflanzten Purpurerlen mit ihren Pollen um sich zu werfen, was sich allerdings eher in lokaler Belastung niederschlägt. Je nach Alter und Anzahl gepflanzter Bäume ist dann in deren Umgebung vor einigen wenigen Pollen bis hin zu starkem Pollenflug alles möglich.

Mit Beginn der neuen Woche gehen die Temperaturen allmählich wieder zurück. Immer wieder überqueren Regengebiete unser Land, es bleibt allerdings größtenteils frostfrei – eine klassische Westwetterlage. Der Hasel- und (Purpur)-Erlenpollenflug wird durch die häufigen Regenfälle gedämpft, wird an trockenen Tagen jedoch wiederum zulegen können, dabei meist ein leichtes Belastungsniveau hervorrufen, mit lokalen und zeitweisen Ausschlägen nach oben (mäßige Belastungsintensität). Da der Norden und Nordosten bei der aktuellen Jagd nach Temperaturrekorden nicht so recht mitmachen, lassen die Frühblüher hier Gnade vor Recht ergehen und behalten ihre Pollen erst einmal noch für sich.

Wir freuen uns weiterhin auf die Zusendung Ihrer Aufnahmen blühender oder noch geschlossener Haseln und Erlen und danken herzlich allen, die uns bereits Ihre Eindrücke übermittelt haben!

Kommen Sie alle möglichst gesund und froh ins neue Jahr! Hoffen wir angesichts der vielen Allergiebetroffenen im Land auf ein wenig mehr Normalität beim Wetter. In diesem Sinne bis 2023!

Ihr Matthias Werchan

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